CRACK CLOUD ist eine Band mit vielen Perspektiven, Geschichten und Ideen, die sich zu etwas Spannendem zusammenfügen – besonders auf ihrem neu erschienenen dritten Album RED MILE.
Crack Cloud begannen 2015 als selbsterhaltendes kreatives Ventil. In den letzten Jahren hat das kanadische Kollektiv erkannt, dass Kunst eher ein Retraktor ist, der dazu beiträgt, persönliche Wunden zu untersuchen, als ein Verfahren, das sie heilt. Rund um ihr zweites Album „Tough Baby“ von 2022, drückte Mitbegründer Zach Choy aus, dass man „guaranteed a form of closure when it comes to committing your thoughts into art form“. Was also tun wir, wenn Kunst, das, womit wir unser Trauma heilen wollten, zu einer ständigen Erinnerung daran wird? Inmitten von Selbstzweifeln und düsterem Konsumdenken kämpft Crack Cloud’s drittes Album „Red Mile“ in hoffnungsvollem Nihilismus weiter und besteht darauf, sich auf Kreativität zu stützen, wenn der Prozess sinnlos erscheint.
„Red Mile“ ist eine hypergeladene Platte voller Anspielungen auf die jugendlichen Helden des Punkrocks und andere unterschiedliche Inspirationsquellen. Das Album besteht aus nur acht Songs, aber Crack Cloud laden jeden von ihnen mit Bedeutungsebenen, Referenzen und Einflüssen auf. „Blue Kite“ ist eine Mischung aus Synth-Pop-Keys, Cure-artigen Basslines, emotional brennenden Streicherarrangements à la Indie-Rock der frühen 2000er wie Arcade Fire oder The Decemberists und Gesängen, die direkt an The Clash angelehnt sind. Es ergibt eine interessante Kombination aus etwas widersprüchlichen Sounds und Methoden, die von einem rotzigen, ungeschulten Gesang zu einem stimmungsvollen orchestralen Streicher-Breakdown übergehen und sich dann wieder zu einem filmischen Aufflammen erheben.
Fast aggressiv melodisch stellt „The Medium“ die unterhaltsame, aber oberflächliche Welt des Pop und Rock dem Punk gegenüber, der am Ende genauso kommerzialisiert ist: „Who would’ve thought that the socially reclusive / Could be exploited for industry usage?“ Das Album erreicht seinen Höhepunkt mit dem letzten Track „Lost on the Red Mile“, einer anhaltenden und vorsichtigen Melodie, die sich wiederholt und aufbaut, bevor sie im letzten Viertel auf einem sanften Groove abdriftet und so ein wild temperamentvolles Album zum Abklingen bringt. „Red Mile“ ist bisher Crack Cloud’s ultimative Rock-Odyssee – eine Kombination aus epischen, gedichtartigen Texten mit weitläufigen, hymnischen Kompositionen, die an alle erinnern, von Gary Numan und David Bowie der frühen 80er bis hin zu Broken Social Scene.
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