Fergus Miller veröffentlicht nächste Woche sein Debütalbum unter dem Namen Bored Nothing. Es ist ein ästhetisches Werk voll von DIY-Rock der 80er und 90er Jahre. ‚ Shit For Brains ‚ ist als eröffnendes Stück zugleich eines von fünf neuen Songs, die bisher noch auf keiner Single von Bored Nothing erschienen sind. ‚ Darcy ’ und ‘ Echo Room ’ mit der Teenage Fanclub power-pop Sensibilität, ‘ Build a Bridge (And Then How About You Get The Fuck Over It) rechtfertigt schon alleine den Kauf dieser Platte und als letzter Track ist auch ‚ Dragville, TN ‚ ein bekannter: Ein charmant eingängiger lo-fi pop song. Es ist eigentlich eine Schande, dass ‚ Dragville, TN ‚ nicht weiter vorne platziert wurde. Doch wenn man die Logik von Miller erstmal verstanden hat scheint es verständlich und in mancher Hinsicht ganz vorbildlich. Er macht hier einen anständigen Job, verzichtet bei seinen Liedern auf besondere Auffälligkeiten oder Hörfänge und entfaltet schlicht und ergreifend sein Allround-Talent in der darliegenden Einfachheit.
Bored Nothing bleibt trotzdem ein seltsames Phänomen. Er besitzt keinen Knotenpunkt und erst seit Kurzem eine Band. Blicken wir ein paar Jahre zurück sehen wir einen Teenager ohne feste Adresse und ohne Interesse an einer musikalischen Karriere. Er hatte damals gerade eben hausgemachte Tapes und Demos fertig, die er auf der Straße unter den Menschen verteilte die Ihm begegneten. Seine Idee war von Anfang an, Songs mit elektrischer Gitarre zu schreiben, während er versuchte dabei einen Daniel Johnston-ähnlichen Ansatz zur Herstellung und zum Austausch von Musik zu verwenden. Es spielte keine Rolle, ob jemand seine Platten wollte oder nicht – die Musik wurde zu einem Gesprächsthema. In ‚ Snacks ‚ hören wir eine von zwei kleinen Kollaborationen zwischen Fergus und Geoffrey Thorsen, die andere erleben wir in ‚ Get Out of Here ‚ mit Marcus Sellars an der elektrischen Gitarre. Klanglich wird es schnell deutlich: Geld stand nur im begrenzten Umfang zur Verfügung.
So bleibt der Bass ziemlich identisch und die Gitarren stoßen von Song zu Song über die vertrauten Oberfläche hinaus. Doch zum größten Teil sorgen die wiederkehrenden Effekten und Sounds für eine feste Einheit untereinander und entschleunigen somit auch einige Ermüdungserscheinungen. Damit bleibt das Debütalbum ein anständiges mit mehr Vor.- als Nachteilen. Und diese dürften in der Zukunft von Fergus Miller auch mit Leichtigkeit aus der Welt geschafft werden.
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