Archie Bronson Outfit – Coconut

Kategorie: Albums, Indie Rock

KLANGSTART: März 2010

Herrlich dunkel ist der neue Sound von Archie Bronson Outfit. Unheimlich psychedelisch schlägt sich der aromatisierte Stoner-Rock-Blues durch exquisite Melodien und eingängige Tanzkracher. Nach zwei Alben brachialer Soundgewalt gehen die drei Herren um Sänger Sam Windett neue Wege. ‚ Magnetic Warrior ‚ ist noch der klassische Einstieg mit klaren Stoner-Rock-Elementen, während ‚ Chunk ‚ den Zauber der frühen Disco New Wave Bewegung neu entflammen lässt. ‚ You Have A Right To A Mountain / 6.2 One Up On Yourself ‚ inspiriert durch verrückte Latin-Percussions und zeigt in aller Deutlichkeit nervöse Dringlichkeiten im Stück ‚ Wild Strawberries. „We walked / we walked / we walked in the country”. Man kann die neue Platte ‚ Coconut ‚ bereits nach den ersten vier Songs als neuen Höhepunkt in der Karriere von Archie Bronson Outfit sehen. Das Album ist frech, hässlich und durchgeknallt wie ein Volleyball Spiel mit psychosexuellen Wasserbomben. Das gesamte Werk windet sich in Quallen, erreicht die absolute Schmerzgrenze im Schlussakt zu ‚ You Have A Right To A Mountain ‚, nur um daraufhin mit wabbernden Gitarrenriffs durch die trockenen Wüstenlandschaft zu schleichen.

Zwar klingt ‚ Coconut ‚ nicht mehr so eingängig wir sein Vorgänger ‚ Derdang Derdang ‚, erreicht damit aber zugleich einen neuen Elektrizismus mit panischen Aufschreien und einer konstanten Konzentration ohne merkliche Schwächen. Hinzu gesellen sich erfrischende Kompositionen, die mit dem kitschigen Cover so überhaupt nichts gemeinsam haben wollen. Ja man sollte sich an der äußerlichen Aufmachung nicht täuschen lassen. ‚ Hunt You Down ‚ entpuppt sich gegen Ende der Platte als echte Überraschung mit sanften Banjo in gemütlicher Atmosphäre. Danach folgt der nächste Wechsel in unser Nervensystem, das durch psychedelische Alpträume genährt, sich in unsere Eingeweide stürzt. Manchmal erinnern die eintönigen Passagen, wie es auch in diesem Stück zu hören ist, an das Nebenprojekt Pyramids von Sam Windett und Mark Cleveland. Doch passt diese Stimmung perfekt in die neue Platte der Engländer, die von Tim Goldsworthy und Archie Bronson Outfit produziert und wieder auf Domino Records veröffentlicht wurde.

‚ Coconut ‚ wird einige Durchläufe brauchen um die Ohren an den Sound zu gewöhnen. Er ist nunmal auf den ersten Blick ungewöhnlich, untypisch und befremdlich. Doch die Zeit wird kommen, man gewöhnt sich daran, man erlebt die Spannungen zwischen den Wechseln von Pop- und Stoner-Rock Melodien. Die beruhigenden Kontraste zwischen Text und Musik, alles verpackt in den 60er Jahren und den leichten Anleihen zu Syd Barrett. Wunderbar gelungen ist schlussendlich das abschließende Stück ‚ Run Gospel Singer ‚ mit seinen zwei donnernden Riffs und der stetig wachsenden Expansivität in weiblichen Hintergrundgesängen. Ob die Bronsons mit ‚ Coconut ‚ immer noch als Geheimtip gelten, wird nun die Zukunft zeigen. Fest steht in jedem Fall, das Trio aus Wiltshire hat sich neu erfunden, Ihren Sound in neue Welten gedreht und man darf diese Platte mit Stolz durch die Boxen jagen, denn dieses neue Outfit passt dem Archie Bronson Oufit wie angegossen.

Transparenzhinweis: Dieser Beitrag enthält Affiliate-Links. Wenn du über diese Links kaufst, erhält MariaStacks eine kleine Provision. Für dich bleibt der Preis gleich.

Archie Bronson Outfit – Coconut

Jetzt bei JPC kaufen Jetzt bei Amazon kaufen







Whatever The Weather – Whatever The Weather II

Veröffentlicht in


Kedr Livanskiy – Myrtus Myth

Veröffentlicht in


JENNIE – Ruby

Veröffentlicht in


TOKiMONSTA – Eternal Reverie

Veröffentlicht in


SASAMI – Blood On The Silver Screen

Veröffentlicht in


Marie Davidson – City Of Clowns

Veröffentlicht in


Hope Tala – Hope Handwritten

Veröffentlicht in


Hamilton Leithauser – This Side Of The Island

Veröffentlicht in


Lady Gaga – MAYHEM

Veröffentlicht in


Shygirl – Club Shy Room 2

Veröffentlicht in


BANKS – Off With Her Head

Veröffentlicht in


Matilda Mann – Roxwell

Veröffentlicht in


Panda Bear – Sinister Grift

Veröffentlicht in


Ichiko Aoba – Luminescent Creatures

Veröffentlicht in


Saya Gray – SAYA

Veröffentlicht in


Doves – Constellations For The Lonely

Veröffentlicht in


Tate McRae – So Close To What

Veröffentlicht in


IDER – Late to the World

Veröffentlicht in


Basia Bulat – Basia’s Palace

Veröffentlicht in


Nao – Jupiter

Veröffentlicht in