Drei Jahre nach dem Debütalbum ‚ Hearts ‚ präsentiert uns Maria Lindén einen wunderschönen atmosphärischen Einstieg in das zweite Album. Erwärmende Synths schmücken emotionale Klänge aus dem Klavier, während wir von hallenden Instrumentierungen übergossen werden und einem dabei selbst unweigerlich Zola Jesus und Röyksopp ins Gedächtnis fällt. Zusammen mit großen Synth-Pop-Klangwelten ersetzen elektronische Beats auf ‚ Chiaroscuro ‚ den Shoegaze-Sound des Debüts und forden dementsprechend eine gedankliche Weiterentwicklung beim Hörer. Mit ‚ Faith ‚ wurde dann ein Ungetüm aus den Angeln gehoben und ist zugleich der erste Versuch von Lindén, die auftürmenden Tanzrhythmen mit den hauchenden Gesängen zu kombinieren und tatsächlich erzeugt der heraufbeschwörende Konstrast ein effektives Maschinenwesen, welches am Ende dennoch an einem abrupten Tod sterben muss.
„My only aim when starting to write this album was to ignore any possible second album expectations“, so Lindén, die auch das neue Album mit ihrem musikalischen Partner Fredrik Balck aufgenommen hat. Was man eventuell im weiteren Verlauf kritisieren muss, sind die oftmals schwachen strukturellen Veränderungen und die damit aufsteigende schlingernde Benommenheit. Auch weil die erhabene Stimme von Lindén so tief in den Songs vergraben wurde, dass Ihr direkter Zugang zu den einzelnen Songs zwischen rollenden Schichten und dem elektronischen Rauschen meist verwehrt bleibt. Gelungenen ist dagegen das im Optimus schwimmende ‚ Denial ‚, während ‚ Medicine Man ‚ dem auf der Platte zugeteilten Muster der Dunkelheit folgt.
Generell wechseln sich Hellligkeit und Dunkelheit auf ‚ Chiaroscuro ‚ in geordneter Reihenfolge ab, setzten praktisch das vorgebene Leitmotiv aus dem Titel um – wenn auch nicht besonders subtil – und sorgen damit letzten Endes zumindest für einen beständigen Antrieb. ‚ Chiaroscuro ‚ bietet harmonische Zusammensetzungen, hypnotische Beats, so manch expressive Ideen, aber eben auch Anlass zur Kritik. Neben dem Totalausfall ‚ Weigh True Words ‚ stören ebenso die amateurhaften Stimmmodulationen im Chor. Das Engagement hin zum Konzeptalbum zeigt im Keim trotzdem eine fragile Schönheit, die hoffentlich im nächsten Versuch durch Lindén und Balck Ihre aufgegangenen Blüten zur Schau stellen darf.
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