Poesie ist das Wort großer Dichter. Der Ausgangspunkt bezeichnet eine sich der Sprache entziehenden Wirkung, etwas Stilles, ähnlich wie von einem Gedicht, das eine sich der Alltagssprache entziehende Wirkung entfaltet. Doch suchen wir abseits der gesprochenen poetischen Werke nach Alternativen – hilft ein Blick hinüber in die musikalische Welt der Fleet Foxes aus Seattle: Robin, Skye Skjelset, Josh Tillman, Casey Wescott, Christian Wargo und Morgan Henderson, der auf dem zweiten Album mitwirkte und die Band auf Tour begleitet. Dort erleben wir die zauberhafte Eleganz, wenn Posie auf Rockmusik trifft. Schüchtern werden in den ersten Sekunden Blicke ausgetauscht, glücklich erstrahlen die Gesichter, die Umgebung in ein zartes Licht gehüllt, sanft verschwinden die letzten Unsicherheiten, mystisch die aufgeladene und elektrifizierte Luft. „Could I wash my hands of just looking out for me?“ ist die Frage aus dem Opener ‚ Montezuma ‚ und plädierend heißt es weiter, „Oh, just tell me what I should do“.
Dabei starten die beitragenden Melodien spärlich und auch ein wenig trübe, bevor uns plötzlich ein wortloser Strudel in schwindelerregende Höhen katapultiert. ‚ Sim Sala Bim ‚ wurde mit Hall aufgenommen, archaisch der Ton und schließen wir die Augen – man hätte den Anschein direkt in einer Kirche zu stehen, während vor dem Altar eine kleine Gruppe Ihr akustisches Stück aufführen würde. „Why is the Earth moving round the sun? Why is life made only for it to end?“ Fragen die sich ‚ Blue Spotted Tail ‚ stellt, ganz anders dagegen ‚ The Plains/Bitter Dancer ‚, welches ohne gesangliche Unterstützung auskommen muss, aber dennoch durch Stimmen-ähnliche Kritzeleien und Tagträume schreitet. Fleet Foxes wissen um Ihre Bestimmung und erkennen, trotz der Nachteile des Erfolgs, Ihre Stärken aus dem Debüt zu verfeinern, vor allem die Vocals erscheinen nun üppiger und auch die Dynamik erinnert an die lächelnde Ära des Brian Wilson, in dem die Harmonien nicht nur den Song schmücken, sondern diesen ebenfalls in seinem Bestreben vorantreiben (besonders deutlich kristallisiert sich das im gleichnamigen Titelstück heraus).
Hier treffen komplizierter barocker Folk auf einen einfachen lyrischen Ansatz. Vieles handelt dabei über die existentielle Angst, „What’s my name? What’s my station? Oh, just tell me what I should do“ und sucht dabei nach hoffnungsvollen und ernstzunehmenden Bestimmungen. ‚ Helplessness Blues ‚ ist ein gesungenes Gedicht, ein gezeichneter Tagtraum, eine Sehnsucht und der Wunsch nach Nähe, Vertrautheit und Liebe.Aber wie Träume nun einmal sind, wird auch nach dem wunderschönen ‚ Helplessness Blues ‚ nicht alles in Erfüllung gehen…
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