Art Rock in seiner lebendigsten Form. Neon. Technicolor. Kaleidoscopic. Die Beschreibungsversuche Ihrer Musik scheitern meist kläglich. Einfachheit ist letztlich doch der beste Weg: Wow. Das dritte Album des exzentrischen Indie-Pop-Quartetts hat es in sich. Poppige Melodien, große geschwungene Falsett Chöre, nervöse Sprechgesänge, störanfällige Electronica, klobige House-Elemente, Vintage R&B und platschernder Funk. ‚ Get To Heaven ‚ hat es auf den Punkt gebracht. ‚ Distant Past ‚ ist irgendwas zwischen einer Science-Fiction-Tropicalia mit Gastauftritt eines Sprech-Samples aus dem Star Trek Universum. Der Titeltrack ist überschäumender Afro-Pop, “Baby, it’s alright to feel like a fat child in a pushchair/ Old enough to run/ Old enough to fire a gun.” singt Higgs dann im zutiefst ungeraden ‚ No Reptiles ‚ über eine beunruhigende Klanglandschaft.
Unter der Absurdität gibt es eine unausweichliche Wahrheit: wir sind alle Zuschauer, aber keiner von uns ist wirklich unschuldig. Die Band hat sich getroffen, um neue Höhen zu erklimmen. Sie nutzen jetzt ihre Energie und bewundernswerte Fantasie, um ein Lied als feinmechanisches Pop-Konstrukt zwischen Humor und Emotion einzubetten – ohne dabei jemals am Gefühl der Künstlichkeit anzustoßen. ‚ Get To Heaven ‚ hat natürlich auch manche Schwächen zu verdauen, so beispielsweise das überlange ‚ Warm Healer ‚, welches nie ganz den eigenen Schwerpunkt findet. Unabhängig davon haben bereits viele Ihrer Zeitgenossen den Kopf im Sand vergraben, sind verschwunden und kommen nicht mehr wieder. Everything Everything profitieren im Jahr 2015 von Ihrer neu gewonnenen sozialen Stimme und machen einen weiteren Sprung in Richtung Etablierung.
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