Beschäftigt man sich mit dem Debüt ‚ Last Summer ‚ von Eleanor Friedberger, muss eigentlich auch der kurze Blick in die Vergangenheit fallen: denn seit dem gemeinsamen Debüt im Jahr 2003, haben die Fiery Furnaces zwei Arten von Fans angezogen. Die eine Gruppe liebte, nennen wir diese „Computerfreaks“, die ausufernden Arrangements von Matthew Friedberger, während seine Schwester Eleanor beschwörende Wortspiele ins Mikrophon hauchte. Und diese Seite an Fiery Furnaces schätzte die zweite Gruppe. Die herrlich traurigen Pop-Songs wie ‚ Tropical Island ‚, ‚ Benton Harbor Blues Again ‚ oder ‚ Here Comes The Summer ‚. Und Eleanor Friedberger erstes Solo-Album ist ein Album für die letzte Gruppe. Es ist ein Sommer Album. Songs die bereits vor einigen Monaten in den Vereinigten Staaten veröffentlicht wurden und nun aufgrund des großen Erfolgs den Sprung nach Deutschland probieren durften. Doch der Sprung sollte mit Leichtigkeit gelingen.
‚ Last Summer ‚ ist eine Liebeserklärung an ihre Wahlheimat Brooklyn, New York. Ein Album voller einfacher Gitarrenriffs, glatten Saxophon Solis, emotionale Direktheit und Unmittelbarkeit. ‚ My Mistake ‚ und ‚ Heaven ‚ sind nebenbei bemerkt Indie-Pop-Perlen, deren Dominanz in diesem Jahr wohl nur von wenigen anderen Songs übertroffen wird. Sie sind kompromisslos einschmeichelnd, exquisit produziert, zeitlos und der Zucker für trübe Ohren. Zwar erbaut sich ‚ Last Summer ‚ viel durch die Themen und Gedanken über die gemeinsame Arbeit mit Ihrem Bruder Matt, doch lenkt es die Blicke bestimmend auf eigene Anwendungsbereiche und Visionen, die eine ganz neue persönliche Schärfe einfließen lassen. Kein Zweifel, ‚ Last Summer ‚ ist ein klanglicher Reisebericht und die Art von Album, dass wir auf einer Reise durch Raum und Zeit von Friedberger erwarten durften. Beeindruckend ist auch das schwere Piano-getragene “I Won’t Fall Apart on You Tonight ‚ und das aufgedrehte ‚ Early Earthquake ‚ mit kaltem Aufschrei in Richtung Fleetwood Mac.
Es umschmeichelt uns am Ende die charmante Art von Eleanor Friedberger, die erfrischende Leichtigkeit und auch wenn musikalisch nichts bahnbrechendes zu entdecken gilt, bleibt ‚ Last Summer ‚ ein Album für jede Jahreszeit. Es lässt sich herrlich nebenbei Arbeiten, nachdenken oder einstige Erinnerungen zu ‚ One-Month Marathon ‚ in ein Tagebuch kritzeln wenn Klein-Mädchen-Kuriositäten auf die Notwendigkeiten einer erwachsenen Frau stoßen und es dazu heißt: „Can I play in your closet? Can I poke ’round your drawer?“
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