Für Doldrums ist sicherlich jeder Schlaf mit einem Alptraum verbunden. Anders kann man sich eigentlich die Auswüchse seiner Musik kaum erklären. Denn auch sein zweites Album ‚ The Air Conditioned Nightmare ‚ ist wahnsinnig unruhig und wild. Chaos über Kohärenz. Der Einstieg mit ‚ Hotfoot ‚ wird von einer metallurgischen Version von The Knife begleitet, dazu gibt es klirrende Beats und schaudernde Wellen der Verzerrung. Die knarzenden Beats im folgenden Stück ‚ Blow Away ‚ fühlen sich wie eine schmerzende Ohrenentzündung an, es knackt und glüht, die weltliche Wirklichkeit entweicht jede Sekunde mehr unserer Kontrolle und am Ende ist es erfreulich, wenn uns Airick Woodhead nach endlosen 4:33 Minuten wieder zurückkehren lässt.
Ja das Album bereitet viele Schwierigkeiten in Bezug auf Zugänglichkeit. Airick Woodhead selbst orientiert sich darin mehr am Brit-Pop, als an der Tanzmusik und mit seinen manchmal jammernden Gesängen ist auch der Blick zu Thom York nicht mehr weit. Eines der besseren Stücke ist ohne jeden Zweifel ‚ Loops ‚ , welches die Dance-Punk Ästhetik von !!! hochleben lässt, während ‚ We Awake ‚ ungemein sinnlich durch die weichen Basslinien wandelt. Letztlich bietet uns ‚ The Air Conditioned Nightmare ‚ gelegentlichen Leerlauf, anstrengende Unzugänglichkeiten und subtropische (und sehr respektvolle) Anspielungen auf die früheren Radiohead. Eine durchwachsene Leistung von Woodhead, die keinerlei revolutionären Veränderungen kreiert, aber einen aufmerksamen Hördurchgang durchaus verdient hat.
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