Knistern im Hintergrund, ein überlagernder Ton, dazu ein sanfter Beat und Geräusche aus dem Synthesizer. Sie fomieren sich und enthüllen kurz darauf eine zauberhafte Stimme. Das eröffnende Stück ‚ Ultimate Heat Death Of The Universe ‚ ist geboren und dazu auch das zweite Album der Pop und Avant-Garde Band Conquering Animal Sound (CAS). Und man kann es nur innständig hoffen, dass es in diesem Jahr mehr Aufmerksamkeit geben wird. Im letzten Jahr mussten Conquering Animal Sound noch in den frühen Morgenstunden auf den Festivals aufteten, während Betrunkene im Schlamm und an den Seiten Ihrer Zeltwände Ihren Rausch ausschliefen oder diese unwissentlich mit Urin besudelten. Weil man saufen nicht daheim kann. Sicherlich war es nur ein Debüt – aber ein Bewusstsein hätte man dafür bereits im Vorfeld kreieren können. Doch das Duo schien dem NME nicht medienwirksam genug. Nun erscheint in diesen Tagen die zweite Platte ‚ On Floating Bodies ‚ von James Scott und Anneke Kampman, die hier erneut die deutliche Individualität Ihres kreativen Schaffens an das Tageslicht kehren und auch weiterhin keine Bemühungen unternehmen, den angepassten Musikmagazinen zu imponieren. Sehr charmant.
Conquering Animal Sound bilden lieber weitere stimmungsvolle Geflechte in der eigenen Welt, gleiten durch störanfällige Schleifen und benebelten Minimalismus, der in den hauchdünnen Gesang von Kampan einfedelt und mit konfrontativer Haltung herausragende Momente im betonten Experimentalismus des Indie-Rock beschwört. ‚ On Floating Bodies ‚ ist eine punktgenaue Landung zwischen Intensität und Konzentration, begeistert mit flatternder Elektronik im Stück ‚ The Future Does Not Require ‚ und schrillenden Beats in weichen Chören im darauffolgenden Song ‚ Warn Me ‚. Geschichtete Versionen durchleben herrliche Harmonisierungen in ‚ Ipse ‚ – präzise und kontrolliert – ohne dabei kalt zu wirken. Es ist ein konsequent starkes Album, welches die Attraktivität der Band um ein Vielfaches erweitert und trotzdem bleibt es eine Schande, wenn man die Aufstellungen der diesjährigen Festivals ansieht. Die Hoffnung aus den anfänglichen Zeilen weicht der bitteren Erkentnis, dass hevorragend arrangierte Songs nur wenig Einfluss auf den Status eines Künstlers haben.
Internationale Preisträger wie Mumford & Sons stehen dort in dicken Buchstaben auf allen Flyern und man muss einsehen – Bands wie diese hatten eben in den letzten Monaten die lauteste Stimme. Ob gerechtfertigt oder nicht sei dahingestellt. Dann bleiben Conquering Animal Sound eben weiterhin ein äußerst schwergewichtiger Geheimtip, der weit entfernt vom kuscheligen Elektro-Pop seine Zelt aufgeschlagen hat. Und so möchte ich abschließend noch einmal den kreativen Stil des Duos loben und der damit verbundene Klang auf die wahre Schönheit der Musik in Ihrer ganzen Reinheit.
Transparenzhinweis: Dieser Beitrag enthält Affiliate-Links. Wenn du über diese Links kaufst, erhält MariaStacks eine kleine Provision. Für dich bleibt der Preis gleich.
