Es ist noch immer in greifbarer Nähe. Die unglaubliche Atmosphäre nach dem Release Ihrer Debütplatte ‚ Box Of Secrets ‚. Monate im Vorfeld stürzten sich die Medien auf das Duo, der NME titelte die Blood Red Shoes als Newcomer des Jahres und der anschließende Erfolg war kaum noch zu überbieten. Mary Carter und Steven Ansell zogen mit Maximo Park durch Europa und überzeugten das Publikum durch Ihre eindringlichen wie stilistisch einfach gehaltenen Songs. Wut und Zorn, verpackt in einer bevorzugten Richtung, sind die Kernelemente des Songaufbaus der Blood Red Shoes, an dem sich auch mit der zweiten Platte nicht viel verändert hat. ‚ Fire Like This ‚ nennt sich das neue Werk und wurde mit Hilfe von Mike Crossey produziert.
Den ersten Vorgeschmack lieferte uns das Duo aus Brighton Ende November 2009 mit dem kostenlosen Download ‚ Colours Fade ‚. Es entwickelte schnell einen eigenen Charakter im Kontrast seiner Vorgänger, schickte wollüstige Gitarren schleichend durch dicke Nebelschwaden und verhüllte rettende Ausgänge mit dem finsteren Gesang von Steven Ansell. Erst die zarte Stimme von Mary brachte wärmende Sonnenstrahlen in einen ansonsten sehr düsteren Song. Der nächste Track ‚ Light It Up ‚ erschien auf 7″ Vinyl und Download Ende Februar 2010 und zeigte wieder die bekannten Muster einer Band, die nun endgültig Ihren eigenen Stil gefunden haben dürfte. Liebliche Melodien werden hier von stürmischen Gesängen und treibenden Refrains unterbrochen, „Light-it-up“ schallt es mit eindringlicher Roheit durch die Boxen und erzeugt einen nahtlosen Übergang in das nächste Stück ‚ It Is Happening Again ‚, das dieses Mal von Mary Carter angeführt wird.
Ein nervöses Schlagzeug und ein herrlich eingängiger Refrain festigen den sehr guten Anfangseindruck auf ‚ Fire Like This ‚. Danach folgen die ersten leisen Töne, sanft und besinnlich flüstert Mary die Strophen ins Mikrophon, während langsam aber bestimmend die drohenden Drums aus dem Hintergrund stetig näher schleichen. Es ist das längste Stück geworden und überzeugt zugleich mit einer phantastischen Songstruktur. Hier spürt man die ganze Erfahrung aus den letzten Monaten und Jahren, alles wirkt unglaublich durchdacht und dennoch muss niemals auf Überraschungen verzichtet werden. Weiter rollen die Blood Red Shoes im folgenden Stück ‚ Keeping It Close ‚ und dem harten Einsatz überlagernder Perspektiven und Themen. Oftmals gehen auch dieses Mal die Lyrics über einen durchdringenden Sinn der Negativität, Enttäuschung, Langeweile und Entfremdung.
„Started on two feet/ Ended on your knees“ (Don’t Ask); „It’s old, and old, and old, and worn out“ (Light It Up); „Your repetition’s killing us“ (It Is Happening Again); „Who’s had enough?“ (Keeping It Close), es ist eine Aufzählung, die man fast bei jedem der neuen Songs anwenden könnte. Manchmal wirkt es dadurch natürlich wie eine Phantomzeichnung zu ‚ Box Of Secrets ‚, die jedoch auf einem wahrlich hohen Niveau angefertigt wurde. Aber im Wesentlichen zeigen die elf Tracks eine attraktive Mischung aus Enthusiasmus, frisch klingenden Antrieb, blühenden Aussichten und bedingungsloser Konsequent, die besonders im Stück ‚ Heartsick ‚ ohne Rücksicht auf Verluste durch die frisch gestrichenen Wände rumpelt. Doch warum sollte man die eigene Hand anlegen um Wiedergutmachung zu leisten, wenn es doch auch das nachfolgende ‚ Follow The Lines ‚ erledigen kann.
Schlussendlich darf festgehalten werden, das die Blood Red Shoes mit dieser Platte als Debüt, mindestens den gleichen Erfolg vor zwei Jahren durchlebt hätten. Doch so bleibt es eben bei einem überragenden Zweitlingswerk ohne Schwächen, das im Grunde nur positives für die weitere Zukunft der Blood Red Shoes bringen dürfte.
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