‚ Pale Stern ‚ eröffnet das neue Album ‚ Lost In The Glare ‚ von Barn Owl in gewohnter Manier: eine verlassene Gitarre hält die Saiten vorsichtig in die morgendliche Luft, spürt Sicherheit und lässt wenig später misstönende und volle Klänge durch das menschenleere Land verkünden. Die dynamische Veränderung gegen Ende des Songs, als die Gitarre auf den Boden fällt, entfalten seltsamerweise den Weg für eine momentane Gelassenheit. ‚ Lost In The Glare ‚ ist das zweite Album welches über Thrill Jockey veröffentlicht wurde und zugleich den unverwechselbaren Klang von Barn Owl diversifiziert und festigt Das Duo Evan Caminiti und Jon Porras aus San Francisco bleiben bei Ihren trockenen und schwelenden Gitarren-Landschaften, wenngleich diese nun wesentlich verbessert erscheinen und sich dabei in bisher unerfahrene Richtungen bewegen. Als Inspiration dienen dagegen auch weiterhin Naturphänomene, Umwelteinflüsse und die Kosmologie.
Einige Titel sprechen daher für sich und reflektieren Ihre Ansichten bis zuletzt in den weitläufigen Melodien. Das bergige Terrain und die leuchtende Sonne auf dem Albumcover bekräftigen diese Wahrnehmung spürbar. ‚ Turiya ‚ bietet mehr von dem offenkundigen (Post-) Rock-Sound und brilliert mit einem äußerst auffälligen Schlagzeug – vielleicht sogar dem Besten in der bisherigen Karriere von Barn Owl. Manchmal erinnert es sogar an die frühen Jahre von Mogwai. In ‚ Devotion I ‚ reitet eine unebene Wippe durch schwelenden elektrischen Strom, während ‚ Devotion II ‚ das Album beendet und zugleich auf mehreren der unheilsbeladenen Wellen galoppiert, bevor sich die Entfaltung in einer Flut aus geschenkten Trommel-und Low-End-Gitarren dem unweigerlichen Einsturz hingibt. ‚ Temple Of The Winds ‚ folgt und kehrt zu den weicheren und akustischen Texturen zurück, stellt die Zeichen auf Wiederaufbau und lässt sich bei der Aufhebung der dunklen Stimmung nicht aus dem Konzept bringen.
‚ Midnight Tide ‚ und ‚ Light Echoes ‚ verhalten sich dabei eher zurückhaltend und bilden mit den anderen Songs eine wunderbar geschlossenes Album. ‚ Lost In The Glare ‚ ist ein leistungsfähiger Impuls, verschwindet direkt in unseren Gehörgängen und steigert sich dort in schwindelerregende Höhen. Schlussendlich ist es wie eine transzendentale Erfahrung und Barn Owl bleiben damit eine Band, die immer schwerer zu fassen und damit kaum einzuschätzen sind.
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