Das Quartett von Pulled Apart By Horses aus Leeds, England, präsentierte uns letzte Woche das zweite Album ‚ Tough Love ‚ und was soll man nach sieben Tagen der konsequenten Selbstverstümmelung schreiben – die Stile wie Grunge, Hardcore und Alternative Rock haben meine Gehörgänge bis auf den letzten Millimeter in ein Chaos gestürzt. ‚ V.E.N.O.M. ‚ war der übelbringende Auslöser, eine Gitarren-stampfende Wand aus betäubendem Lärm zerlegte dabei nicht nur die klassischen Metal-Bands, sondern vergriff sich auch in den Sphären von Slacker Rock, Punk und sogar Pop. Das Markenzeichen von Tom Hudson, seine groben Schreie, fehlten hier natürlich ebenso wenig, wie der durchziehende Krach und die unerbittliche Dynamik. Besonders in der ersten Albumhälfte. „When I was a kid I was a dick/But nothing changes!“, heißt es im zweiten Stück ‚ Wolf Hand ‚ und sucht kurz darauf Schutz in der trostlosen Monotonie, während es stark an das damalige Punk-Trio der Test Icicles aus London erinnert.
Es ist eine der stärksten Nummern auf dem Album ohne ein echter Publikumsmagnet bei den Konzerten. Den beweisenden Videoclip findet Ihr dazu untenstehend. Ebenfalls sehr überzeugend wirken Pulled Apart By Horses, wenn sie neue Ideen ausprobieren. ‚ Night Of The Living (I’m Scared Of People) ‚ ist so eine Nummer, federn und energisch im ersten Teil, ziemlich unheimlich gegen Ende. An anderen Stellen werden die Einflüsse des Quartetts noch vielfältiger. Epische Mythen klingen wie nach den Pixies – lediglich mit größerer Protzerei, dazu gesellen sich die Queens of the Stone Age im Stück ‚ Bromance Ain’t Dead ‚ und an anderen Stellen auch gerne nachFuture Of The Left. Produziert hat die Platte Gil Norton und so wundert es auch kaum, mit welch schierer Energie sich Pulled Apart By Horses von einem Höhepunkt zum nächsten antreiben. Leider bleibt dieses Gefühl der unbändigen Dringlichkeit nur in der ersten Hälfte auf einem konstant hohen Niveau.
Danach erinnern die Songs zu sehr an Ihr Debüt und lassen so manche Aussetzer zu. Doch das strukturierte, abwechslungsreiche Maß im Songwriting erhebt sich deutlich über dem gleichnamigen Debüt und mit dem Schlussakt ‚ Everything Dipped In Gold ‚ hat die Gruppe dann nochmal einen Song geschrieben, der förmlich nach den Bühnen dieser Welt schreit. ‚ Tough Love ‚ ist schwer und kompromisslos und exakt die Art von zweiten Album, welches man von der aufregendsten Punk-Band in der zeitgenössischen britischen Szene in den Händen halten wollte.
Transparenzhinweis: Dieser Beitrag enthält Affiliate-Links. Wenn du über diese Links kaufst, erhält MariaStacks eine kleine Provision. Für dich bleibt der Preis gleich.
