Was verbindet die beiden Frauen Phoebe Killdeer und Nadéah Miranda? Eigentlich eine ganze Menge. Phoebe Killdeer ist eine in Paris geborene Australierin, Nadéah Miranda eine Wahl-Pariserin und beide waren einst integraler Bestandteil des französischen Bandprojekts Nouvelle Vague. Des Weiteren veröffentlicht Phoebe am 21. September 2012 Ihr zweites Soloalbum ‚ Innerquake ‚ mit The Short Straws und am selben Tag erscheint das Debütalbum ‚ Venus Gets Even ‚ von Nadéah. Ob das alles nur Zufall ist? Doch bleiben das letztlich nur Obeflächlichkeiten, denn musikalisch muss man sich entscheiden: Möchte man feine Spielmacherqualität, inspiriert durch Paris und der französischen Kultur, garniert mit fröhlicher Verspieltheit – dann ist Nadéah Miranda eure Ansprechperson.
Oder soll es doch durch Tom Waits, Nick Cave, der US-Jazzsängerin Carmen McRae, sowie der britischen New-Wave-/Pop-Formation The Art of Noise beeinflusste Songschreiberin mit Einflüssen aus Rockabilly, Blues und Punk sein? Phoebe Killdeer & The Short Straws lassen es auf dem zweiten Album nämlich ein paar Mal ganz ordentlich krachen. ‚ Scholar ‚ stürmt mit düster-herber Stimme durch aufreibende Rhythmen und bis hierhin muss man den Worten der BBC einfach nahtlos zustimmen, die ‚ Innerquake ‚ perfekt „für einen Tarantino-Soundtrack“ bezeichnen. Produziert von Matt Verta Ray (Heavy Trash), enthält die Platte mit ‚ The Fade Out Line ‚ einen von Whites-Stripes-Produzent Liam Watson aufgenommenen und in den Londoner Toe Rag Studios zurechtgeschliffenen Track. Manchmal erinnert der Sound auch an den von Juliette Lewis – diese ruppige Art und Weise, wenn wunderbare Arrangements über ordentliche Gitarren-Riffs geschrubbt werden und dabei ein wahres Trommelfeuerwerk gezündet wird.
Ein wunderbares Beispiel dafür wäre ‚ Spinning ‚. Gleich darauf folgt ‚ Spinning Birds ‚ mit knappen acht Minuten Spielzeit und dabei dürfen die ersten zwei Minuten gleich wieder abgezogen werden. In denen tut sich nämlich so gut wie gar nichts. Anschließend stapft ein schwermütiges Schlagzeug mit deprimierenden Gesang an seiner Seite durch druckvolle Basslinien. Man muss es bei voller Laustärke genießen. Am Besten mit Raumklang. Eine tolle Odysse durch den gebündelten Psycho-Rock-Blues und eines der Highlights auf ‚ Innerquake ‚. Zwar folgt mit ‚ Death ‚ und ‚ Up & Down ‚ noch eine kleine kreative Schaffenspause, aber mit ‚ Bait ‚ befinden wir uns mit einem Schlag im Rockabilly, die Gitarren kratzen an den Boxen, huschen nervös im Hintergrund vorbei an der flackernden Beleuchtung und plötzlich kehrt Ruhe ein – bis kurz darauf mit einem Knall alles in die Luft fliegt. Den Abschluss bildet ‚ Framed ‚ und erneut rumpelt das Schlagzeug tatkräftig über die Melodien und hinterlässt eine platt gewalzte Landschaft mit zertrümmerten Rückgrat.
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