Textlich macht die neue Platte UP ON GRAVITY HILL von METZ keine Kompromisse: Dies ist eine Platte über den Tod, so wie es in der gesamten Kunst letzten Endes um den Tod geht, und dennoch knistert es vor Leben und Intensität.
Mit der Zeit verstehen wir, wie sich die Freude an der Verbindung in der Leere des Verlusts widerspiegelt, wie die Beständigkeit der Liebe nur mit der Vergänglichkeit des Lebens übereinstimmt, und die einfache Idee, dass wir kein Licht erschaffen könnten, wenn wir nicht die Dunkelheit riskieren würden. So ist es auch mit METZ, einer Band, die einst dafür bekannt war, mit Liedern voller freudiger Wut das Trommelfell zum Platzen zu bringen, und die im Laufe ihrer letzten Platten damit begonnen hat, Wege zu erkunden, um Härte in Atmosphäre zu verwandeln. Wobei die Entwicklung ihres Sounds nicht nur ein Spiegelbild der Reifung der Band selbst ist, sondern auch einer veränderten Welt, die Nuancen und Mitgefühl erfordert, um sie zu verstehen und zu überleben.
Ähnlich wie die schattige Rose, die das Cover dieses fünften Albums der kanadischen Rocker schmückt, ist „Up On Gravity Hill“ eine seltsame und (letztendlich) überwältigend zufriedenstellende Gegenüberstellung von Dunkelheit und Licht. Oder genauer gesagt, schwer und leicht. Der doppelköpfige Eröffnungstrack „No Reservation / Love Comes Crashing“ verschwendet keine Zeit wie eh und je und ist laut, hämmernd und angenehm dissonant, während unter der Oberfläche ein bluesiges Klirren vorbeirauscht. Auf „99“ wird ein schlammiges Tuckern mit einem sanften, fast spielplatzähnlichen Gesang gepaart, während sich inmitten der Push-Pull-Spannung von „Entwined (Street Light Buzz)“ wahrscheinlich der Kreis für den Sound schließt, der den Ruf von METZ einst begründet hat.
Mit dem filmischen Abschluss „Light Your Way Home“ erreichen METZ ihren traumhaftesten Höhepunkt. Es ist ein Moment der Schönheit, der im Kontrast zur Härte steht, für die sie bekannt sind. Das ist gewissermaßen die Summe von allem, was METZ geworden sind. Die wirbelnde, schimmernde Gitarre und der überwältigende Fuzz des Bassisten Chris Slorach bilden eine intensive Kulisse für Edkins‘ kraftvolle Stimme, die uns daran erinnert: „It’s never the right time to make it right.“ Amber Webber von Black Mountain bietet hier Gastgesang und schafft so eine perfekte Verbindung von Licht und Dunkelheit.
Mit nur 35 Minuten – obwohl es sich länger und gehaltvoller anfühlt – ist „Up on Gravity Hill“ ein kurzer Einblick in ein ernsteres METZ. Das klingt nicht nach einer Band, die mit etwas Neuem experimentiert, sondern eher nach einer Gruppe von Musikern, die in ihrem Handwerk so sicher sind, dass sie sich in zunehmend unsicheren Zeiten bescheiden weiterentwickeln können.
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