Rihanna – Rated R

ElectronicPopR&B, VÖ: November 2009
Während RIHANNA versucht, mit diesem Album ihre Individualität und Unabhängigkeit zu betonen, ist die „dunkle“ und/oder „reife“ Platte nichts Neues.

Worüber schreibt man bei einem Album, dessen Inhalt so leer und gegenstandslos ist, wie die trübe Flasche eines Alkoholikers? Nun in beiden Fällen wird es bei Betrachtung aller vier Seiten schnell Dunkel werden, aber zumindest bleibt uns bei Rihanna immer noch das Privatleben. Nicht das diese Umstände zu einem wesentlichen Punkt der Rezension beitragen würden, aber zumindest ist Ihr Privatleben das reinste Feuchtgebiet im Vergleich Ihres Albums. Naja zumindest sei der Name „Rated R“ erwähnt und selbstverständlich loben wir an dieser Stelle auch die Arbeit der Produzenten: Chase & Status, Stargate, The-Dream, Tricky Stewart, Ne-Yo, Will.I.Am und The Y’s.

Und auch die der Songwriter: The-Dream, Ne-Yo, Ester Dean, Will.I.Am, James Fauntleroy, Justin Timberlake und manchmal hat auch Rihanna Ihren Teil dazu beigetragen. Außerdem soll nicht vergessen werden, dass die schöne Sängerin mit den oftmals wunderlichen Frisuren, diesmal mehr geschrieben hat als auf Ihren ganzen letzten Alben zusammen. Ja es ist schon erstaunlich, was so mancher unter uns mit jungen 21 Jahren schon alles erlebt hat. Und vielleicht wurde die Aussage am Anfang des Textes ein wenig falsch interpretiert. Wir beziehen uns natürlich auf Rihanna selbst und auf Ihre Musik. Nur wenn die Produzenten und Songschreiber allesamt nicht Rihanna heißen, kann einen das gelegentlich die Röte in die Wangen treiben.

Beyoncé, Britney Spears, Ashley Tisdale, Jessica Simpson, Lady Gaga oder Shakira – nur um einige zu nennen – dienen ausschließlich den Reizen unserer Augen. Wenn dabei ein guter Hit ensteht, dann aufgrund hervorragender Produzentenarbeit. Nur was ein wenig verwirrt: Wieso stellen sich diese Frauen immer halbnackt auf die Bühnen, wenn die zielgerichteten und vollautomatischen Promotionabläufe pubertierende Mädchen zwischen 13-17 ansprechen soll? Oder kaufen sich die männlichen Jugendlichen aufgrund eines knappen Outfits im neusten Video sofort dessen Album? Man kann es leider nie mit Sicherheit sagen und kehren deshalb noch einmal zu unserem letzten Teil der Kritik zurück. „Stupid In Love“ ist wohl das persönlichste Lied von Rihanna geworden und verarbeitet hier die gemeinsame Vergangenheit mit Chris Brown.

„Rude Boy“ erinnert an die Zeiten von „Good Girl Gone Bad“ und „G4L“ stößt zusammen mit der ersten Single „Russian Roulette“ und „Wait Your Turn“ an die düsteren Seiten der neuen Rihanna. Unbestrittenes Highlight ist dagegen der abschließende Track „The Last Song“, eine wunderschöne Ballade, die Rihanna tatsächlich noch zu einer seriösen Songwriterin emporsteigen lässt. Denn dieser Text stammte ausschließlich aus Ihrer eigenen Feder. „Rated R“ beschreibt eine Vielzahl von Erlebnissen aus Ihrer Vergangenheit, verliert sich oftmals in düsteren Gefilden und kreiert an diversen Stellen interessante und spannende Tiefgänge, die der gesamten Produktionsarbeit hoch angerechnet werden sollte.

7.0