Rihanna – Good Girl Gone Bad

HipHop/Rap, VÖ: Mai 2007
RIHANNA hat sich von einem R&B Star zu einem Popstar entwickelt. Bei Umbrella brennt ein riesiges Feuer in ihren Augen. Sie hat endlich einen Weg gefunden, ihre Stimme zu benutzen.

Die Zusammenarbeit mit Jay-Z macht Rihanna zu einer der größten Künstlerinnen dieses Jahrhunderts. Dies ist ihr drittes Album in drei Jahren, und der Erfolg scheint eine Selbstverständlichkeit zu sein. Im Jahr 2005 war Rihanna eine 17-jährige Barbadierin mit einer Hit-Single – die Dancehall-Reggae-Konfektion „Pon de Replay“ – die wie ein Zufall schien. Offenbar nicht: Andere sind gefolgt, darunter der knackige Dance Track „SOS“ und die Ballade „Unfaithful“, eine einzigartig heitere Beschwörung romantischer Verzweiflung. Und „Good Girl Gone Bad“ sollte sich ihren Platz auf der A-Liste der Popmusik sichern. Sie hat eine sofort erkennbare Stimme und ist eine großartige Quelle für berauschenden Mainstream-Pop.

Von „Don’t Stop the Music“ bis „Shut Up and Drive“, das einen Gitarrenriff basierend auf „Blue Monday“ von New Order verwendet, sorgt die Kollision der Stile auf diesem Album für ein aufregendes Hören und zeigt gleichzeitig Rihanna’s Dancehall-Wurzeln. „Breakin‘ Dishes“ ist ein Höhepunkt, vollgepackt mit Hooks, Gesängen und Blitzen lyrischer Brillanz („I’m roasting marshmallows on the fire, and what I’m burning is your attire“). Wie der Titel des Albums andeutet, arbeitet Rihanna mit kantigeren und witzigeren Versen als auf ihren beiden vorherigen Alben. „Good Girl Gone Bad“ wird nur schlecht, wenn Rihanna sich an fadenscheinigen Balladen und düsteren Gefühlen versucht. 

Überraschend schuldig sind ihre hochkarätigen Songwriter. Justin Timberlake’s „Rehab“ ist eine freudlose Überdosis an Midtempo-Melodrama. Währenddessen enthält „Question Existing“, geschrieben von On-Fire-Sänger Ne-Yo, einen düsteren Monolog über Ruhm, in dem Rihanna dröhnt: ”I don’t know who to trust.” Solche Weltmüdigkeit steht ihr nicht. Rihanna ist am besten, wenn sie frech und unberechenbar ist und den Geist vergangener Jahre beschwört – auch wenn sie damals noch im Kindergarten war.

7.9