Mit THE DREAMING ROOM hat LAURA MVULA ihre persönlichen Konflikte zu einer wunderschönen, grenzüberschreitenden Kunstfertigkeit verarbeitet. Es ist furchtlos, meditativ, gefühlvoll und beschwingt zugleich.
Laura Mvula’s zweites Album „The Dreaming Room“ ist unendlich experimenteller als der Soul-Gospel von „Sing to the Moon“ aus dem Jahr 2013. Sein Ziel, uns zu desorientieren, zu überwältigen und aus dem Gleichgewicht zu bringen (und nicht zu wissen, was als nächstes kommt), ist beabsichtigt; Wie ein Traum fühlt es sich an, wie eine unbewusste Abfolge von Bildern, Emotionen und Ideen – manchmal abstrakt, manchmal allegorisch, aber immer etwas zum Nachdenken für das Bewusstsein hervorholend. Sie ist eine Aktivistin, die an Inklusion und Gerechtigkeit glaubt, wie in der Single „Overcome“, wo eine Orchesterbegleitung den anschmiegsamen Gitarrenlinien von Special Guest Nile Rodgers eine zusätzliche Bedeutung verleiht („Even if weleid/ Come together, be brave/ All God’s children, come „).
Auf „Passionate Woman“, einem festlichen Statement, das die Weiblichkeit mit einem Afrobeat-Groove neben kunstvollen Industrial-Elementen feiert, geht sie auch an die Grenzen der Popmusik, mit einem ansteckenden Schwung, der ihrem karibischen Erbe Glaubwürdigkeit verleiht. Sie hat nie freier geklungen und folgt auf dem gesamten Album einer Erzählung, die sie von lähmender Besorgnis zu höchster Selbstbeherrschung führt. Zum Glück bedeutet das nicht, dass Mvula Mainstream geworden ist. Die komplizierten, epischen Arrangements, vielschichtigen Gesangsharmonien und unerwarteten Akkordwechsel, die ihr einen Namen gemacht haben, sind immer noch sehr deutlich zu sehen, und die neuen Zutaten sind zu einem Gesamtteppich verwoben, der so eigenwillig ist wie nie zuvor.
„Let Me Fall“ beginnt ziemlich konservativ, aber am Ende ist es ein Strudel aus interagierenden, herabstürzenden, widerhallenden Stimmen; „Bread“ kombiniert eine gedämpfte Orchestrierung mit einem trägen, unkonventionellen Trip-Hop-Beat und einem klimpernden Piano. Im Mittelpunkt des Albums steht „Show Me Love“, der umfangreichste Track mit einer Länge von sechs Minuten. Darin spielen die Streicher nach einem Balladenabschnitt mit Klavier und Gesang, einem Tonartwechsel und einer hymnenartigen Sequenz zunächst leise einen Zyklus von Akkorden. In den nächsten drei Minuten scheint Mvula darüber zu improvisieren, mit Teilen der fest geschriebenen Texte, die sie bereits gesungen hat.
„Showed me – showed me love – of the deepest kind“, singt sie. Etwas später: „No no. Nobody. There’s nobody like you. Now I see you. Now I see you, now I see you.“ Und hier kichert sie: ein Schlüsselmoment der Hingabe an eine sorgfältige Aufzeichnung. Mvula hat eine hypnotische Platte geschrieben, die eine kongeniale Umarmung bietet, aber auch keine Angst davor hat, mutige Maßnahmen zu ergreifen. Ein neuer Star ist definitiv geboren.
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