Public Service Broadcasting – Bright Magic

Electronic, VÖ: Oktober 2021
Die neuen Tracks von PUBLIC SERVICE BROADCASTING reichen von drahtig und ansteckend bis hin zu geradezu transzendental, während einige der Gesangseffekte an den Sound früherer Krautrock-Pioniere erinnern.

Im Geiste der in Berlin lebenden englischen Vorfahren wie David Bowie und Depeche Mode zog Willgoose in die deutsche Hauptstadt, um ihre Geschichte, ihren Charakter und ihren zeitgenössischen Verlauf zu studieren. Unter Berufung auf Bowie’s bahnbrechendes Album „Low“ von 1977 haben er und die Band einen ähnlichen dunklen Futurismus erschlossen, der hier durch die Verwendung dicker analoger Synthesizer, sich wiederholender Krautrock-Motive und strahlender Crescendos übersetzt wird. „Bright Magic“ spiegelt Berlin auf verschiedene Weise wider: Das ständige Summen des Albums vermittelt ein Bild einer Stadt, die niemals stillsteht, von einer quirligen Metropole bis hin zu Underground Clubs und Bars – Public Service Broadcasting sind in der Lage, diese Energie perfekt einzufangen.

Als natürliche Erweiterung von Willgoose’s künstlerischen Gewohnheiten zeichnet „Bright Magic“ die ephemeren Grübeleien Berlin’s auf, die dem „Every Valley“ von 2017 nicht unähnlich sind. Dieses beleuchtete den Untergang der walisischen Kohleindustrie und seine daraus folgenden Auswirkungen. „Bright Magic“ blüht in seiner ruhigsten Form auf und bricht in seiner inbrünstigsten Form aus, Samples werden sparsam (und effektiv) eingesetzt und die Gesänge werden größtenteils auf Deutsch gesungen. „Bright Magic“ eignet sich perfekt für einen Zustand ängstlicher Anspannung und zeichnet klanglich den verblassten Rückweg aus dem Club auf, wenn Morgen- und Abenddämmerung langsam in der Bedeutungslosigkeit verschwimmen. 

7.9