Potty Mouth – SNAFU

Indie RockPop, VÖ: Mai 2019

„Situation Normal All Fucked Up“ nennt sich das neue Album von Potty Mouth, dass besser bekannt als „SNAFU“ Anfang März über Get Better Records veröffentlicht wurde. Potty Mouth ging es schon immer darum, Kreativität und Musik zu schaffen, die nicht den traditionellen Normen der heutigen Gesellschaft entspricht. Wohl auch deshalb erscheint „SNAFU“ ganze sechs Jahre nach Ihrem Debüt „Hell Bent“ und lassen nach dem knackigen Debüt das neue Album wie eine Major-Label Produktion klingen.

Unter der Leitung von Courtney Ballard ( (Good Charlotte, All Time Low, State Champs) wurde das Schlagzeug auf Arena-Größe aufgestockt, die Oberflächen mit Studiopolitur bearbeitet und wie einst das Pop-Punk-Trio Blink 182 begannen auch Potty Mouth zunächst mit Punk, bevor sie ihr Talent für glänzendes, melodischeres Pop-Songwriting entdeckten. Zu hören gibt es aber nicht wie es sich nun vermuten lassen würde glatte langweilige Popmusik, sondern ausgeprägte Pop-Sensibilitäten mit echtem Feingefühl und Integrität. Dennoch braucht das neue Album bis zum Song „Liar“ um wirklich an Schwung aufzunehmen.

Sobald nämlich das Green Day-ähnliche Gitarrenspiel auf „Liar“ einsetzt, finden Potty Mouth in die Spur und auch im weiteren Verlauf beglückt uns „SNAFU“ immer wieder mit diesen Momenten, in denen die Freude mit den besten Freunden zu jammen, unwiderstehlich eingängige Hooks hervorbringt. Abby Weems hat zudem eine sehr schöne Stimme und dürfte damit auch auf der Bühne eine äußerst gute Figur abgeben. Auf gesamter Länge gibt es auf „SNAFU“ zwar gelegentliche Fehlzündungen, aber auch immer wieder betörende, belebende, freche und unwiderstehliche Hooks zu entdecken.

7.0