Das neue Album von ZOLA JESUS zeigt, wie sie sich von ihren avantgardistischen früheren Aufnahmen wegbewegt und direktes Songwriting und prägnantere Instrumentierung zu fesselnden Ergebnissen macht.
Nika Danilova, auch bekannt als Zola Jesus, ist in den abgelegenen Hinterwäldern von Wisconsin aufgewachsen, weit entfernt von den kulturellen Prüfsteinen des Stadtlebens, musste Danilova ihre eigene Identität aufbauen. In der High School brachte sie Zola Jesus zur Welt und bestand darauf, dass die Leute sie bei diesem Namen nannten. Danilova ist jetzt 20 und studiert Philosophie an einer Universität. Sie ist wirklich in die Welt hinausgetreten, all die Isolation und individualistischen Bestrebungen haben dem aufkeimenden Phönix, der als Zola Jesus die Flucht ergriffen hat, eine bestimmte Form gegeben. Nach der Veröffentlichung von zwei LPs und einer EP, markiert „Stridulum“ ihre vierte große Veröffentlichung innerhalb eines Jahres – kein schlechtes Ergebnis für eine Person, die zugibt, extrem selbstkritisch zu sein.
Neben ihren hauchdünnen Anfängen klingen diese neuen synthgetriebenen Tracks überraschend klar, sogar poppig. Ob dieser sauberere Sound hier bleiben wird oder nicht, die Emotionen hinter der Musik sind genauso stark, und dieses in sich geschlossene Album ist der perfekte Ort für Zola Jesus, um etwas anderes auszuprobieren. Danilova schmettert immer noch die Texte hinter Schichten von höhlenartigem Hall hervor und der Gesamtsound bleibt dramatisch und ahnungsvoll. Und obwohl es hier Momente gibt, in denen das Fundament rumpelt und der Sound verwirrend wirkt, hat die Aufnahmequalität nichts damit zu tun. Stattdessen neigt Zola Jesus eher dazu, die Atmosphäre mit Dissonanzen aufzurütteln, wie das Surren, das das ansonsten beruhigende „Trust Me“ unterbricht, oder das ominöse Zischen am Ende von „Night“.
Synthesizer und Drumcomputer mahlen und wirbeln herum, während sich Nika Roza Danilova’s hoch aufragende Stimme wie eine Todesfee in Flammen durch die Rauchschwaden kämpft. Auf „Stridulum“ ist Danilova’s Stimme tagklar und im Mix ganz vorne mit dabei. Das dämonische Schlurfen der Musik stampft immer noch hinter ihr her, aber diese Songs sind ihre ganze Stimme und umso auffälliger dafür. Was dieses Album von Anfang bis Ende so verdammt gut macht – abgesehen von dem schwelenden Aufbau der Strophen und der gewaltigen Größe der Refrains – ist, wie sie ihren unheimlichen Sound bei jedem Schritt Lügen straft. Zola Jesus kreiert Musik für die Nacht, für den Winter, Klänge, um das Licht zu begleiten, während es sich selbst einnimmt. Wenn man jetzt auf diese kargen Wintermonate starrt, scheint es, als könne es keinen anderen Soundtrack dafür geben.
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