TOUCH ME IN THE MORNING bietet einen gefühlvollen Einblick in DIANA ROSS’ künstlerische Weiterentwicklung und zeigt ihre Fähigkeit, sich emotional mit ihrer Musik zu verbinden.
Das neue Album „Touch Me in the Morning“ von Diana Ross präsentiert eine Künstlerin, die sich fest in ihrer Solo-Karriere etabliert und gleichzeitig neue musikalische Wege auslotet. Nach dem Erfolg von „Lady Sings the Blues“ ist Ross wieder im Studio, diesmal mit einem Projekt, das sich eher auf zeitgenössischen Pop und Soul konzentriert, jedoch den emotionalen Tiefgang ihrer letzten Arbeiten nicht verliert. Die Platte versucht, den schmalen Grat zwischen Mainstream-Zugänglichkeit und künstlerischer Authentizität zu gehen – eine Herausforderung, die Ross mit ihrem einzigartigen Stil meisterhaft annimmt, auch wenn nicht alle Experimente perfekt gelingen.
Der Titeltrack „Touch Me in the Morning“ öffnet das Album mit einer leisen, fast verletzlichen Note, bevor er sich in eine triumphale Ballade verwandelt. Ross’ Stimme zeigt hier ihre Vielseitigkeit – vom sanften Flüstern bis hin zu kraftvollen, emotional aufgeladenen Momenten. Es ist nicht schwer zu verstehen, warum dieser Song als Single gewählt wurde; er fasst die Essenz des Albums perfekt zusammen. „All of My Life“ und „I Won’t Last a Day Without You“ greifen ähnliche Themen von Liebe und Verlust auf, wobei Ross’ Gesang hier besonders zurückhaltend und introspektiv wirkt.
Die Orchestrierung unterstützt die gefühlvollen Texte, bleibt jedoch an manchen Stellen fast zu konservativ und hätte mutiger sein können. Ein Highlight ist „Little Girl Blue“, das an Ross’ Erfolg mit Jazzballaden erinnert. Hier zeigt sie, dass ihre Stimme auch ohne große Produktion glänzen kann, und vermittelt eine schmerzliche Sehnsucht, die tief berührt. Im Kontrast dazu steht „Brown Baby/Save the Children“, eine ambitionierte, sozialbewusste Nummer, die zwar thematisch relevant ist, aber durch die überladene Produktion an Wirkung verliert.
Unter der Leitung von Produzenten wie Michael Masser und Gil Askey ist dieses Album eine Rückkehr zu den klassischen Motown-Wurzeln, jedoch mit einer modernen Note. Ross scheint sich hier stärker in die kreative Gestaltung eingebracht zu haben. Gleichzeitig ist das Album ein klares Signal an den Mainstream-Pop-Markt, was die Wahl der leicht zugänglichen Balladen und Orchesterarrangements erklärt. Trotz kleinerer Schwächen – insbesondere bei der Songauswahl und Produktion – bleibt es ein solides Werk.
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