Mit SILK ELECTRIC zeigt DIANA ROSS, dass sie weiterhin eine Ikone ist, die sich nicht scheut, mit der Zeit zu gehen. Doch das Album erreicht nicht die künstlerische Dichte, die man von einer Sängerin ihres Formats erwarten könnte.
Diana Ross, die einstige Motown-Queen, hat mit „Silk Electric“ ihr zweites Album bei RCA Records veröffentlicht, und eine Woche nach der Veröffentlichung sind die Meinungen geteilt. Nach ihrem erfolgreichen Einstieg bei RCA mit „Why Do Fools Fall in Love“ (1981) war die Erwartungshaltung hoch, doch „Silk Electric“ zeigt eine Künstlerin, die ihren Platz in der schnelllebigen Popwelt der frühen 80er sucht. Mit einer Mischung aus Pop, Funk und Balladen wagt Ross den Versuch, ihre Vielseitigkeit zu präsentieren. Das Ergebnis? Eine Platte, die zwar einige starke Momente hat, aber als Gesamtwerk nicht völlig überzeugt.
Das Album eröffnet mit „Muscles“, einer von Michael Jackson geschriebenen und produzierten Single, die zweifellos der auffälligste Titel der Platte ist. Die ungewöhnliche Mischung aus elektronischen Elementen und Ross’ samtiger Stimme ist faszinierend, doch der Text – eine Ode an körperliche Attraktivität – mag nicht jedermanns Geschmack treffen. Dennoch ist „Muscles“ ein kühner Versuch, mit modernen Sounds zu experimentieren. „So Close“, eine harmonische Ballade mit melodischem Refrain, zeigt Diana Ross in ihrem Element: emotional und stimmlich überzeugend.
„Still in Love“ und „In Your Arms“ setzen auf ähnliche sanfte Töne, aber beide scheinen eher wie Füllmaterial als wirkliche Highlights. Die funkigen Nummern wie „I Am Me“ und „Fool for Your Love“ verleihen dem Album etwas Schwung, wenngleich die Produktion teilweise zu glatt wirkt, um wirklich zu fesseln. Der Song „Turn Me Over“ bietet eine interessante Wendung, indem er spielerisch auf den Seitenwechsel der Schallplatte verweist – ein netter Gimmick, das jedoch musikalisch nicht viel hergibt.
Diana Ross arbeitete für „Silk Electric“ mit einer Reihe von Produzenten zusammen, darunter Michael Jackson. Der Einfluss der frühen 80er ist unüberhörbar: elektronische Synthesizer, geschmeidige Beats und eine klare Orientierung am Dancefloor. Aber gerade diese Vielfalt an Mitwirkenden scheint auch die Kohärenz des Albums zu beeinträchtigen. Ross’ Wechsel von Motown zu RCA hatte ihr größere kreative Kontrolle ermöglicht, doch es scheint, als ob diese Freiheit nicht immer zu einem klaren künstlerischen Konzept führt.
Transparenzhinweis: Dieser Beitrag enthält Affiliate-Links. Wenn du über diese Links kaufst, erhält MariaStacks eine kleine Provision. Für dich bleibt der Preis gleich.
