Das neue Album von BASIA BULAT ist das sanfteste und forschendste ihrer Karriere.
Die Art und Weise, wie Basia Bulat ihre bisherige Karriere steuerte, hat etwas leise Radikales an sich. Während ihre Kolleginnen zwischen Neuerfindungen hin- und herschwanken, hat sich Bulat in sanften Iterationen bewegt, wobei jedes Album eher eine subtile Umgestaltung als eine umfassende Renovierung darstellt. Ihre siebte Platte, „Basia’s Palace“, setzt diesen Ansatz fort – nicht so sehr ein neues Kapitel, sondern ein vertrauter Raum, der aus einem anderen Blickwinkel betrachtet wird, wobei das Licht bisher unbemerkte Details einfängt. Fünf Jahre nach „Are You In Love?“ findet Bulat in dieser neuen Sammlung nach ihrer zwei Alben umfassenden Zusammenarbeit mit Jim James von My Morning Jacket wieder Kontakt zu Produzent Mark Lawson. Die Wiedervereinigung fühlt sich bedeutsam an; Lawson (der „The Suburbs“ von Arcade Fire leitete) hat Bulat dabei geholfen, etwas deutlich heitereres als ihre letzten Veröffentlichungen zu schaffen.
Im Mittelpunkt dieses Projekts steht eine bunte Sammlung musikalischer Ideen aus Country-Musik der 70er, Sophisti-Pop der 80er und Indie-Folk des 21. Jahrhunderts. Während man jede Menge Dolly Parton, Tracey Thorn und Goldfrapp heraushören kann, sticht Bulat’s eigene Kunstfertigkeit hervor. Am deutlichsten hört man es in der organischen Klangentwicklung des Albums, das flotte Arrangements und eingängige Hooks bietet. Die scharfe Rhythmussektion verleiht jedem Song das nötige Rückgrat, während knackige Gitarrenarbeit und üppige (aber nie übertriebene) Keyboardphrasierungen ihre forschende Energie zur Schau stellen. Der herausragende Track des Albums, das nostalgische „Disco Polo“, besticht durch einen MIDI-inspirierten Drumbeat und schwärmt liebevoll von ihrer Erziehung inmitten der widersprüchlichen Musikgeschmäcker ihrer Eltern.
Ihre Mutter war eine klassisch ausgebildete Gitarristin und der besondere Fetisch ihres Vaters war Disco Polo (polnische Tanzmusik der 1980er – und sie klingt genau so, wie man es erwartet). Der Song ist eine Ode an die schönen Erinnerungen an die Familie, die Schönheit persönlicher Exzentrizitäten, den Schmerz des persönlichen Verlusts und die Dinge, nach denen man nie zu fragen dachte, bis es zu spät war. In Wahrheit ist dies kein Album, das Basia Bulat’s Fangemeinde oder kommerzielle Reichweite wahrscheinlich vergrößern wird. Es hat ein üppiges Gefühl, hinterlässt aber keinen tiefen Eindruck im Bewusstsein. Dennoch werden diejenigen, die bereits in sie investiert haben, Momente in „Basia’s Palace“ finden, in denen man wie in einem Daunensofa versinken kann.
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