Poolside – Pacific Standard Time

Synth Pop, VÖ: Juli 2012

Man kennt sich: Filip Nikolic und Jeffrey Paradise sind Poolside. Jeffrey Paradise ist zudem gemeinsam mit zwei Mitgliedern von The Rapture auch bei den Calculators aktiv. Und die eigene Musik passt damit ganz gut in die ersten Vorstellungen. Disco, Indie und Pop sind die zentralen Themen, wir selbst sitzen dabei im Schlafzug am frühen Morgen auf dem Balkon (man stelle sich nun den Sommer vor) und trinken Bier in der Sonne. Der Uhrzeit entsprechend sind wir noch ein wenig müde. Die letzte Nacht war verdammt anstrengend. Der Kopf ist hinüber, die Frisur sitzt. Wir blicken hinüber zum Pool, ein paar hübsche Mädels tönen Ihre Körper in ein angenehmes Braun, während wir selbst darüber nachdenken, wie lange wohl diese unbeschwerte Lässigkeit an diesem Tag noch anhalten wird… Wir selbst haben es dabei gar nicht in der Hand. Denn für unseren derzeitigen Zustand sind alleine Poolside verantwortlich. Ihr fabelhaftes Debütalbum ‚ Pacific Standard Time ‚ versetzt uns in diese faule und etwas nachlässige Momentaufnahme, schüttelt uns dabei einen neuen Drink und wir rüsten uns für das, was da noch so alles kommen mag.

Denn ‚ Pacific Standard Time ‚ hat aus musikalischer Sicht folgendes zu bieten: acid-getränkte Synths, flüssige Basslinien und getränkte Harmonien, deren benebeltes Erwachen die einfallenden Sonnenstrahlen zu verantworten haben. Ihre erste Single ‚ Do You Believe ‚ und auch die zweite Single ‚ Take Me Home ‚ sind wundervolle Tracks, samtweich versprechen diese ein einzigartiges Erlebnis. ‚ Harvest Moon ‚ ist dagegen eine House-angehauchte Nummer mit fabelhaft melancholischen Haken, die sowohl introspektiv wie auch emotional bestens auf der Tanzfläche funktionieren. ‚ Slow Down ‚ zieht uns dann zurück in die Disco und setzt diese anschließend in Brand. ‚ Golden Hour ‚ ist ein äußerst stillvolles Sechs-Minuten-Stück, schmachtende Bässe, zerstreute Sinnlichkeit und eine willkommende Abwechslung.

Für geschärfte Konturen und einen klaren Blick sorgt am Ende auch ‚ Off My Mind ‚, welches als langsame Ballade ohne treibenden Beat und Bass nochmals die ansprechende Vielfalt auf ‚ Pacific Standard Time ‚ unterstreichen kann. Ein tolles Album, sonnig, schwül, und glatt. Ehe wir nun auf die Uhr blicken, blitzen bereits die Sterne vom kalifornischen Nachthimmel herab – der Tag ist vorüber. Doch mit Poolside müssen wir uns zukünftig keinerlei Gedanken mehr über kommende Tage machen…

7.0