NO AGE waren schon immer eine einzigartige Band, mit diesen 13 Experimenten haben sie etwas Verwirrendes, Schönes und wirklich Einzigartiges geschaffen.
Die abgefahrenen Art-Punker No Age aus Los Angeles sind jetzt in ihrem 17. Jahr als Band. Für ihr neues Album schrieben sie die Songs von „People Helping People“ in ihrem Studio vor der Pandemie und nahmen die LP in der Garage von Gitarrist Randy Randall auf. Sie haben alles auf dem Album selbst gemacht, ihre eigenen Tracks produziert und ohne externe Musiker gearbeitet. Das Ergebnis ist ein Album, das wie No Age klingt, das fröhlich in der Selbstfindung schwelgt – wie etwas, zu dem sie zufällig gelangt sind – mehr als an jedem Punkt ihrer bereits abenteuerlichen Diskographie. Das Album ist stark von Instrumentalstücken geprägt, darunter einige, die demselben formlosen, verschwommenen Ambient-Stil folgen, den die Band seit ihren Anfängen erforscht, und einige, die neue Wege gehen. Die erste Single „Andy Helping Andy“ ist zufällig der letzte Song auf dem Album. Es ist einer dieser düsteren Instrumentaltracks, die sehr gut in den gesamten schimmernd-düsteren Stil der Band passen.
Ein motorischer Synthesizer-Drum-Beat ist die einzige Untermalung von „Compact Flashes“, mit abgehackten Gitarrenkratzern und zufällig eintretenden Drum-Hits. „Interdependence“ ist eine auslaufende Passage psychedelischen Gitarren-Shreddings, die auf einer LP von Six Organs of Admittance nicht fehl am Platz klingen würde. Das zeremonielle und geradezu verträumte „Blueberry Barefoot“, untermalt von orchestralen Synthesizer-Akkorden, könnte eine Disintegration-Demo, eine Punk-Kirchenhochzeit oder Musik für Androiden sein. „People Helping People“ dauert etwas mehr als eine halbe Stunde und erfordert ein paar Durchläufe, bevor seine Logik zu klicken beginnt, aber schließlich überschneidet sich die gebrochene Musik mit ihrem Katalog und deutet sogar neue Richtungen für ihre zukünftige Arbeit an. Die Musik von No Age fühlte sich immer so an, als wäre sie in einer Galerie oder einer Kellerausstellung gleichermaßen zu Hause, aber jetzt scheinen sie sich immer weiter in Richtung Kunstwelt zu bewegen.
Dean’s Texte sind wie Stücke, die in der Fabrik vom Band genommen und zu einer John-Chamberlin-ähnlichen Skulptur zusammengesetzt wurden, die dazu bestimmt ist, im Regen draußen zu sitzen. Randy’s Gitarren, collagiert zu Arrangements, die wiederum grenzenlose Neugier und exquisite Zurückhaltung widerspiegeln. Das ist „People Helping People“: Unprätentiös, misstrauisch, einladend, selbstbewusst.