Nachdem NICOLE FAUX NAIV zwei Singles in Eigenregie veröffentlichte, lud Produzent Robbie Moore sie in sein Impression Studio in Berlin ein, um die 10 Songs aufzunehmen, aus denen das Debüt besteht. Das Ergebnis ist ein verspielter Ambient Dream Pop voller ansprechender Melodien, und einer Stimme, die tief aus dem Herzen kommt.
1995 als Tochter von Eltern aus der Sowjetunion im deutschen Sauerland geboren, wuchs sie besonders musikalisch auf, und die Flugbahn ihrer Einflüsse wird auf ihrem Debüt deutlich. Von russischen Filmsoundtracks der 60er und 70er über russischen Postrock wie Agatha Christie und Kino bis hin zu The Cure und französischem Pop wie Air ist das Ergebnis kurios und von Natur aus einzigartig, obwohl ihr Songwriting einfach und präzise ist. „Imaginary Boy“ ist die erste Single – in der es darum geht, von einer seltsamen, unrealistischen Projektion einer Person besessen zu sein, anstatt von der Person selbst – fängt einen glatten, von den 80ern inspirierten Art-Rock- und Pop-Sound ein, der an einige der Arbeiten der Indie-Künstler von 2010 wie TOPS und Mr Twin Sister erinnert. Schriller Dream-Pop mit einem Hauch Lo-Fi-Charme und nächtlichem Ambiente.
An anderer Stelle haben Songs wie das trocken betitelte „Tomorrow Was a Summer Day in 2001“ ein verwunschenes Kirmes-Feeling. Während das glorreich „Empty Summer“ Elemente der „Lullaby“-Ära von The Cure kanalisiert und klingt, als wäre es von Air neu abgemischt worden, zeichnet es erfolgreich ein lebendiges Bild der saisonalen Langeweile an einem Tag, an dem die Langeweile sich ins Unendliche auszudehnen scheint. Tatsächlich ist es auf vielen Ebenen angebracht, ihre Musik Dream-Pop zu nennen. Einige der Songs, sagt sie, “were melodies I dreamed of. I try to capture a lot from the unconscious mind and dreams.” Auch ihre Texte sind Reflexionen ihrer Träume, wie bei der Single „Imaginary Boy“ und dem Titeltrack „Moon Rally“, der “about nostalgia, desire and dreaming about a great fantastic place which is bigger than our reality”.
Es ist sowohl eine Zusammenfassung durchlebter Erfahrungen, als auch eine Momentaufnahme aus der Zeit, als das Album aufgenommen wurde. Das gilt natürlich für praktisch jedes Debütalbum, aber der Geschmack dieses Albums ist so unverwechselbar, dass es einen eigenen Platz einnimmt. Nicole Faux Naiv erreicht all dies durch eine nahtlose Mischung aus synthetischer und akustischer Instrumentierung, die dazu beiträgt, ihr viel mehr als nur vielversprechendes Debüt aus den Reihen des kompetenten, aber oft langweiligen Schlafzimmer-Dream-Pop zu heben.