NAO ist auf dieser Platte vollkommen galaktisch – es gibt ein allgegenwärtiges Gefühl von Andersartigkeit während des gesamten Albums.
Auf dem neuen Album „Saturn“ lässt sich die heute 30-Jährige Nao von ihrer jüngsten Saturn-Rückkehr (einem persönlichen astrologischen Ereignis, von dem angenommen wird, dass es transformative Auswirkungen auf das eigene Leben hat) inspirieren, um ihren Weg durch eine qualvolle Trennung zu finden. Dies erklärt die größere Fülle an Herzschmerz, die diesmal präsentiert wird, die durch eine deutliche Verringerung der charakteristischen Ausstrahlung ihres Debüts gewichen ist. Die Anziehungskraft des eröffnenden Tracks „Another Lifetime“ ist von Anfang an stark. Ein A-cappella-Harmonie-Arrangement fesselt uns mit manchmal desolaten Texten wie „How I wish perfect was enough for my own heart“. Der Titeltrack des Albums ist eine gefühlvolle, jazzinspirierte Zusammenarbeit mit Kwabs, die um eine prominente Begleitung der Rhythmusgruppe herum aufgebaut ist.
Die kraftvolle, herausragende Single des Albums „Make It Out Alive“ bringt die Taubheit zum Ausdruck, die einen durchflutet, wenn alles auseinanderzufallen scheint; wenn man sich nur zurücklehnen und zusehen kann, wie es brennt. Die einzige Möglichkeit besteht darin, neu anzufangen und sich neu zu erschaffen. „If You Ever“ beginnt diese Reise mit einem bescheidenen, vom Tanz inspirierten Beat, der sich wie eine völlig natürliche Weiterentwicklung von „For All We Know“ aus dem Jahr 2016 anfühlt. Auf „Orbit“, dem Track, der sich fast wie der Schwerpunkt des Albums anfühlt, spielt sie sowohl mit der Zärtlichkeit als auch mit dem Selbstvertrauen in ihrer Stimme, als Balance zwischen Licht und Schatten, mit denen das Leben oft gepaart ist. „Saturn“ umspannt Stile und Genres, mischt gefühlvollen R&B mit einem Hauch von Funk und Dance mit Leichtigkeit und setzt Momente des Optimismus frei.
„Saturn“ endet mit „A Life Like This“, einer atmosphärischen Ballade, die pures Nao-Feeling verströmt. Nach der emotionalen Reise der letzten 45 Minuten strahlt ein Frieden von ihrer Vollendung aus. „Did you ever dream of a life like this?“ singt sie, ihre Stimme driftet in ätherische Glückseligkeit ab. Seltsamerweise bezieht sie sich auf Bon Iver’s „Michicant“, ein Lied, das sie letztes Jahr mit der Gruppe bei Coachella in einer Zusammenarbeit aufführte und als „career highlight“ bezeichnet. Durch die ausdrückliche Bezugnahme auf dieses Lied – eines, das eine verlorene Liebe und ihre anhaltenden Auswirkungen darstellt – betont Nao die Bedeutung der Musik als Kanal für Heilung. Auf „Saturn“ erreicht sie dasselbe: Indem sie ihre Geschichte von gebrochenem Herzen erzählt, ermutigt sie jede, die zuhört, dass Überleben möglich ist.