Mumford & Sons – Wilder Mind

FolkPop, VÖ: Mai 2015

Mumford & Sons haben im Jahr 2012 die Zeichen der Zeit erkannt und nutzen diese für sich bestens aus. Coldplay hatten sich für eine dreijährige Pause entschieden, U2 hatten mit einigen Rückschlägen bezüglich der eigenen Wiederkehr zu kämpfen und so war es nur fair, Mumford & Sons in die Welt der größten Rockbands aufzunehmen. Technisch gesehen war die Herren zwar zu diesem Zeitpunkt noch keine Rockband, aber mit ‚ Wilder Mind ‚ haben sie nun unbestreitbar eine gezielte Rock-Platte aufgenommen, zu der man jetzt auch gerne schwarze Lederjacken trägt. Banjos und Akkordeons verabschieden sich, nach vorne treten verzerrte Gitarren und ein hämmerndes Schlagzeug. Der Wandel ist vollzogen, einige werden der Band den Rücken kehren, viele neue kommen hinzu. ‚ The Wolf ‚ ist das beste Beispiel für den kommerziellen Ehrgeiz.

Der Klang ist fest auf das üppige Preisgeld gerichtet, die erste Single unterstreichte diese Absicht, immitierte die schlimmsten Eigenschaften eines Coldplay-Songs und so bleibt am Ende nur die Stimme Marcus Mumford als charakteristisches Merkmal zurück. Sie vermittelt ungehindert den Schmerz, Enttäuschung und die zerfetzten Träume – sie bleibt unerschütterlich in Ihrem Ursprung bestehen. „I thought we were done/That young love would keep us young.“ Ebenfalls bleiben sie die Meister der Dynamik, begeistern durch Ihre Laut-Leise explosiven Progressionen. ‚ Wilder Mind ‚ bleibt am Ende eine Mumford & Sons Platte – auch ohne diese nervtötenden Banjos.

6.1