Mega Bog – Gone Banana

Experimental, VÖ: September 2014
GONE BANANA von MEGA BOG ist offensichtlich ein Beispiel für künstlerische Unabhängigkeit in einer Welt des Aufstoßens und der Standardgenres.

Bei der Ausarbeitung eines Debüts sind Geduld und Beharrlichkeit gefragt, aber das hindert manche Künstlerinnen nicht daran, beides zu vernachlässigen. Für Erin Birgy, der Kopf hinter Mega Bog, gab es keinen Grund zur Eile. Es dauerte fünf Jahre, bis sie diese Ziellinie erreichte, weil sie unzählige selbstveröffentlichte Kassetten und CDs nach den richtigen Titeln durchsucht hatte. Jetzt, da ihr Album „Gone Banana“ fertig ist, kann Birgy selbstbewusst hinter ihrer eigenen Marke von verdrehtem Beach-Pop im Gewand von sanftem 70er-Jahre-Rock stehen. „Gone Banana“ wird für viele höchstwahrscheinlich eine Einführung in den Sound von Mega Bog sein, und es könnte keinen besseren Ausgangspunkt geben als diese vollständige Destillation der verschiedenen Musen des Projekts.

Die Songs haben ein beschwingtes, aber geheimnisvolles Gefühl und verbinden die Musikschulakademie von Hochglanz-Acts wie Steely Dan und The Blue Nile mit einer verschwommenen Home-Recording-Produktion, die Birgy’s sanftem, gebieterischem Gesang eine gewisse Distanz verleiht. Jacob Zimmerman’s prominentes Saxophon in vielen Stücken kontrastiert die düster-psychedelische Atmosphäre von Songs wie „Cologne in the Night“ mit einer zutiefst sanften Atmosphäre. Die üppigen Nummern „Aurora/99“ und „Wet Moss“ machen schnell Platz für Birgy’s Eigenheiten: kindische Texte, Surf-Rock-Gitarre und niedliche Gesänge, die nicht weit von Belle and Sebastian entfernt liegen. 

Das Album funktioniert am besten, wenn es sprudelt. Beim Titeltrack „Goobie Krishna“ blitzen die Farben auf, dank talentiertem Jazz-Schlagzeug und intelligenter Produktion, was sie zu perfekten Begleitern für die französische New-Wave-Hotelszene macht. Irgendwo zwischen D.I.Y. mit seinem Experimentalismus und seiner raffinierten Musikalität gelingt es „Gone Banana“, in einer seltsamen, fast unbenennbaren Stimmung Fuß zu fassen, die auch nach dem Ende des Albums noch eine Weile sanft anhält.

8.0