MASTODON, die sich einst weigerten, in eine Kiste gesteckt zu werden, haben sich Ihre scharfen Kanten abrasiert und bereiten uns auf HUSHED AND GRIM zugänglichere Kost.
In „Hushed And Grim“ lehnt sich das Quartett klugerweise in seine progressiveren Impulse von früher zurück, während es den ausgeprägten Sinn für stimmige Rhythmen behält. Zum ersten Mal seit langer Zeit haben sie die Balance beinahe perfekt hinbekommen, Momente von schmelzendem Thrash lösen sich plötzlich in bluesigen Breakdowns oder Maiden-ähnlichen Soli auf. Während einige Fans immer noch beklagen, dass fünfzehn angebotene Tracks nicht die brutalen Tiefen von „Blood Mountain“ erreichen, werden diejenigen mit weniger engen Verknüpfungen die Band umarmen und sie für ihren vorantreibenden Sound bejubeln.
Mastodon’s Geschicklichkeit als Kollektiv wird auch auf dem gesamten Album erschöpfend und schlüssig gezeigt. Hier gibt es eingängigen Rock’n’Roll mit „Teardrinker“, aber auch glühenden Thrash Metal mit „Savage Lands“ und einige wirklich emotionale Balladen, insbesondere das herzzereißende „Had It All“. „Gobblers of Dregs“ verdreht Soundgarden und Alice In Chains während seiner fast neunminütigen Laufzeit in wundervolle neue Formen. „Eyes of Serpents“ verspricht zunächst Pink Floyd-Ätherisches, entwickelt sich aber allmählich exponentiell und wächst zu seiner eleganten Kreatur heran, die mit Ihrer donnernden Kraft nicht ignoriert werden kann.
Den besten Song des Albums haben Mastodon allerdings ganz am Ende des Albums platziert. Das Juwel von „Hushed and Grim“ heißt „Gigantium“ und ist übrigens der Song, der am abenteuerlichsten klingt, anders als alles im Katalog der Band. „Hushed and Grim“ ist der Beweis, falls es zu diesem Zeitpunkt überhaupt nötig war, dass dies eine zweifellos exzellente Band ist, die ihren Status als eine der wichtigsten Rockbands ihrer Generation und als eine der erfinderischsten Bands überhaupt verdient.