Mary Epworth – Dream Life

Pop, VÖ: Juni 2012

Eines lässt sich unbestreitbar schreiben: Mary Epworth liebt die Musik seit Ihrer Geburt. Als kleines Kind nahm Sie an einem Gypsy-Music-Workshop teil, durchlebte gemeinsam mit Ihrem älteren Bruder die Heavy-Metal-Phase als Teenager, fand anschließend Ihre Begeisterung in Saxon und Queensryche Bands, oder suchte nach der wahren Liebe in der 60er Jahre West Coast Psychedelia, in den 70er Jahren mit den Beach Boys und in der traditionellen englischen Musik. Mary Epworth hat alles gesehen und fühlte sich nun für Ihre eigenen Aufnahmen bereit. ‚ Dream Life ‚ nennt sich das Debütalbum und selbst wenn diese Platte äußerst erfolgreich werden sollte, die Idee einer kommerziellen Vermarktung liegt nicht im Hauptaugenmerk der Mary Epworth: „I’d love to be playing around the world, hanging out with interesting people and putting out other people’s records out on Hand Of Glory as well as my own. That’s ‘Dream Life’ in a way. We (her and Will) often say to each other about anything from a coat to a house, ‘Dream Life’, that idea of perfection in large and small things.“

Das Eröffnungsstück ‚ Long Gone ‚ wurde für die Mutter eines Freundes und für Ihren geliebten Hund, der leider in der selben Woche starb, geschrieben. Dennoch erklingen die Melodien keinesfalls voller Traurigkeit, sondern sie strömen Liebe für diejenigen aus, deren Körper von uns gegangen sind. Mit Trommeln und Trompeten erweckt dieser Song entflohene Seelen zu einem neuen Leben, während ‚ Black Doe ‚ das seltsame Gefühl beschreibt, einem wunderschönen Tier (hier ist es ein Reh) in Augenkontakt zu treten um es anschließend beschreiben zu können. „I’m at my happiest when out in nature, and there’s always something a bit dark and magical about being in a forest, even one you are at home in, there’s always, I think, a bit of genetic memory that you need to keep your wits about you in case you become dinner.“

Meistens wurden die Songs in einer Scheune im Nirgendwo aufgezeichnet, die Verträumtheit des Titels spiegelt sich wunderbar in den Harmonien wieder, während volkstümlicher Surrealismus und der Mainstream-Appell so manche Richtungen in eine unerwartete Explosion treiben. ‚ Two For Joy ‚ ist dagegen ein wenig klaustrophobisch, inspiriert durch die 70er Jahre Solo-Alben von Iggy Pop und ‚ Those Nights ‚ ist ein Song über die schönsten Sommernächte, in denen der Himmel von unzähligen Sternen bevölkert wird und die Luft so warm erscheint, als würde man die eigenen Füße durch einen kleinen verschlungenen Bachlauf gleiten lassen. Ein Hauch von Melancholie liegt über dem Album, welches unglaublich gut gelungen ist, selbstbewusst eigene Wege erforscht und verschiedene Genres und Sounds zusammen führt. Am Ende ist die reine Luft, der endlose Himmel und die wunderschöne Natur um einen herum das auschlaggebende Gefühl, welches so einladend wie liebevoll ist.

8.3