Lou Roy – Pure Chaos

Indie Pop, VÖ: Mai 2022
LOU ROY demonstriert geschickt, dass ihre Songs auf PURE CHAOS zweifellos mehr sind, als nur die Summe ihrer Teile.

Auf ihrem Debütalbum „Pure Chaos“ zeigt Lou Roy charmantes Selbstvertrauen und liefert eine Platte ab, die selbstbewusst und zugleich intim, verspielt und doch verletzlich ist. Inspiriert von der nordischen Mythologie ist das eröffnende Stück „Valkyrie“ eine bezaubernd freche Komposition mit leichten und luftigen Klängen, darunter das Klopfen einer Wasserflasche als eines der Hauptinstrumente. Seine schwerelose und unbeschwerte Atmosphäre sticht auf dem Album hervor. „Pure Chaos“ ist gespickt mit Songs, die weniger als zwei Minuten dauern. Obwohl die Tracks kurz sind, sehen wir in diesen Ausbrüchen Roy’s Persönlichkeit durchscheinen. Zum Beispiel ist „Scroll“ ein Folk-inspirierter Ausdruck dafür, den Kontakt zur realen Welt zu verlieren, während „Down Since ’07“ eine introspektive Dark-Pop-Liebeserklärung an ihre Vergangenheit ist.

Bull Ride“ beschwört den Sound des Kaliforniens der späten siebziger Jahre herauf, während sie sich auf „Talkin To Ya“ in der Welt des Absurden wiederfindet, wo ein Gespräch mit ihrem Hund über einen DVD-Player-fokussierten Chat zu „day-to-day bullshit“ führt; Es ist ein humorvoller Rundgang durch ihren farbenfrohen Geist. Viele der Tracks verweilen nicht: „Big Anvil“ dauert nur anderthalb Minuten. Ob Roy nur das Gefühl hatte, dass der Track fertig war, oder ob sie Bedenken hatte, die Idee weiter zu vertiefen, bleibt ihr Geheimnis. Songs wie „Dream“, die auf einer einzigen Strophe und einem Refrain aufbauen, laufen jedoch mit genau der richtigen Menge an gespenstischem und gepolstertem Hall, um das Fehlen von Texten zu rechtfertigen.

„Pure Chaos“ strahlt Komplexität aus und konzentriert sich hauptsächlich auf Gefühle der Verletzlichkeit und des Bedauerns. Obwohl die Themen aus den schmerzhaftesten Erinnerungen von Lou stammen, gelang es ihr, die Verspieltheit und Dynamik in jedem Song zu bewahren. Ihr nostalgischer Gesang und ihre Gitarre erheben die Härten der alltäglichen, chaotischen Welt über alles hinaus.

7.9