Loski – Music, Trial & Trauma: A Drill Story

HipHop/Rap, VÖ: November 2020
LOSKI hat einige großartige Songs für dieses Album aufgenommen, aber nicht alle Songs werden dem Titel des Albums gerecht.

Mit seinem Debütalbum „Music, Trial & Trauma: A Drill Story“ erreicht uns ein ehrgeiziges musikalisches Leitbild, das darauf abzielt, negative Vorurteile rund um die aufkeimende britische Drill-Szene abzubauen. Obwohl dies ein bewundernswertes Ziel sein mag, ist der Titel des Albums eine Art Fehlbezeichnung – ein beträchtlicher Teil der Platte fällt in die britische Rap-Kategorie, wobei Loski sich sogar mit Afro-Bashment auf „2AM“ und dem Davido-Feature „Naija“ beschäftigt. Zu seiner Ehre: Es funktioniert größtenteils. Die flotten Rap-Gelenke, die von Schwergewichten wie Steel Banglez und Eminem-Mitarbeiter Mike Elizondo produziert werden, sind eine willkommene Abkehr vom gleitenden Subbass, der den Löwenanteil des Projekts hartnäckig dominiert und als unausgesprochenes Zugeständnis dient.

Das Intro der Platte legt den Grundstein für die Geschichte von Loski’s bisherigem Leben, da er als Mitglied seiner Drill Gruppe Harlem Spartans strafrechtlich verfolgt wird. Der erste Abschnitt des Albums zeigt uns dann genau, warum Loski einer der angesehensten Drill-Rapper ist. „Teddy Brukshot 2“ ist ein herausragender Teil dieses Albums mit seinen harten 808ern und der fantastischen Produktion von Santi Beats. Nach der Reihe großartiger Drill-Tracks bekommen wir dann ein Zwischenspiel im gleichen Takt wie das Intro, das die anfängliche Geschichte wieder aufgreift, aber jetzt hat Loski das Gefängnis verlassen und ist auf dem Weg nach Hause. 

Es folgen eine Reihe weiterer kommerzieller Tracks, insbesondere „Avengers“ mit Fredo & Popcaan und „Flavor“ mit dem britischen Schwergewicht Stormzy. Diese kommerziellen Songs entsprechen nicht der Qualität der vorherigen Drill-Songs, sondern fühlen sich nur gezwungen an. Das bereits erwähnte „2AM“ ist wahrscheinlich einer der schlechtesten Songs auf dem gesamten Album, da das Autotune mit Loski’s Stimme überhaupt nicht funktioniert und er kaum wieder zu erkennen ist. Highlight ist „Black“ mit Loski’s bisher ehrlichster und ergreifendster Lyrik: “I’ve got war with my own and feds, think bout my block, it’s like no-one’s left, lie when I say love skengs and peds, but I love my life so I always step.”

Letztlich ist ein wirklich herausragender Song jedoch nicht genug und daher fehlt dieser Platte im Großen und Ganzen auch das gewisse Etwas, um ein großartiges Album werden. Es gibt gute Songs, aber es fühlt sich wie ein Mixtape an, das versucht, ein selbstbewusstes Album zu sein.

7.8