Gerade als man dachte, dass LEON BRIDGES nicht besser werden kann, folgt das neue Album GOLD-DIGGERS SOUND – ein absoluter Triumph für den in Texas geborenen Sängers. Es wird BRIDGES‘ bisher bestes Werk sein.
Leon Bridges‘ neuestes Album, sein erstes Album seit 2018, behält die traditionellen Elemente des Old-School-Souls bei, die er in seinen vorherigen Werken einbaute, führt jedoch eine neue, lebendige, fast leuchtende Ästhetik ein, die mit denen von Snoh Aalegra und Brent Faiyaz vergleichbar ist. Das verführerische „Steam“ zum Beispiel, bewaffnet mit einem reichen instrumentalen Gaumen und voller Farbe, aber auch „Why Don’t You Touch Me“ zeigt sich als absoluter Höhepunkt, dass den Zusammenbruch der Kommunikation zwischen zwei frustrierten Liebenden hervorhebt. An anderer Stelle wird bei „Don’t Worry“, ein Stück staubiges Americana, sein Songwriting-Können zur Schau gestellt, während er widerwillig bei den Fehlern einer früheren Beziehung verweilt („Like a broken clock, stopped giving you time“), während „Sweeter“, eine erschütternde Hommage an George Floyd, den Afroamerikaner, der vom ehemaligen Minneapolis-Polizisten Derek Chauvin ermordet wurde, schwer an unseren Herzen zieht.
Das mehr als sechs Minuten lange „Don’t Worry“ zeigt Bridges’ buttrige Gesänge, die sich mit dem raueren Ton von Gastsängerin Atia „Ink“ Boggs verflechten. Die erste Single „Motorbike“ ist „pop-orientierter“ als der Rest des Albums und spricht davon, wie „we don’t stop, but the time do“. Die Single debütierte zusammen mit einem Musikvideo im Stil von Bonnie und Clyde unter der Regie von Anderson .Paak. Romantik bleibt ein zentrales Thema, und auf dem Track „Magnolias“ singt Leon von einer reinen Liebe, die so organisch ist, dass es sie eigentlich nicht geben kann. Der fachmännisch betitelte Abschluss „Blue Mesas“ ist eine saitengeladene Ballade über die Einsamkeit, weit draußen am Stadtrand von Bridges‘ Haus in West Texas. Beim ersten Hören kann „Gold-Diggers Sound“ an uns unbemerkt vorbeigehen und sogar als etwas unbedeutendes verwechselt werden.
Aber es ist die Kraft des „stillen Sturms“, die Dinge knapp über Neutral schweben zu lassen, die dem Album seinen Glanz und seidigen Reiz auch nach vielen Stunden nicht verblassen lässt. „Gold-Diggers Sound“ ist dank des hohen Produktionswerts, Bridges‘ samtweichem Gesang und der Stärke seines Songwritings ein müheloses und leichtes Hören und wird eines der R&B Alben des Jahres.