Laura J Martin – The Hangman Tree

FolkIndie Rock, VÖ: Januar 2012

Die süsse Laura J Martin aus Liverpool veröffentlicht also endlich Ihr langerwartetes Debüt mit Namen ‚ The Hangman Tree ‚ über Static Caravan (Cargo Records). Sie glänzte bereits mit einigen Singles, darunter auch der gleichnamige Titeltrack, in dem sich unweigerlich das wichtigste Instrument der Laura J Martin herauskristallisieren sollte: Die Flöte. Doch daneben spielt sie auch noch Mandoline, Xylophon und greift gelegentlich auch auf die Gitarre und das Keyboard zurück. Auf der Bühne ist zwar die Loop-Maschine Ihr liebstes Instrument und selbst wenn es natürlich im Studio mehr Freiheiten gibt – sammeln sich Ihre kreativen Ergüsse in erster Linie um die elektronischen Drum-Beats. Ihr Gesangsstil ist irgendwo bei Kate Bush, Joanna Newsom und Bjork einzuordnen. Eine schöne Mischung, die glücklicherweise nie zu melodramatisch oder theatralisch ausfällt.

Ihre Faszination liegt dagegen ohne Zweifel in der alten Folklore und zum größten Teil singt Martin mit Ihrer weichen und biegsamen Stimme in der Sprache des vergangenen Jahrhunderts. Nur gelegentlich blitzen jugendliche Textelemente durch und verraten das junge Alter der Engländerin. Das bezauberndste Stück ist wohl das beschwingte Wiegenlied ‚ Sleepwalker ‚ und auch ‚ Spy ‚ hält ein ähnliches Niveau. Gleichzeitig spürt der Hörer einen Hauch von Martin’s Interesse an japanischer Musik und deren Folkore. Schlussendlich bleibt ‚ The Hangman Tree ‚ ein hervorragendes Album, auch weil Laura J Martin eine gute Songwriterin ist, mit Ihrer Flöten Schichten einer erschütternden Klanglandschaft vor unserem Geiste Auge heraufbeschwört, schrullig und mittelalterlich über den Marktplatz tanzt, während wir uns dem genüsslichen Charme der Laura J Martin aus Liverpool hingeben.

8.2