Das erste Auffällige an Junk Drawer’s Debütalbum hat eigentlich nichts mit der Musik zu tun. Wenn wir uns den Albumtitel und den Bandnamen ansehen, scheint es für einen Moment wie ein Auszug aus einer Checkliste, die bestätigt, dass sich Junk Drawer jetzt tatsächlich für dieses Haus bereit fühlen. Während die Absicht dahinter mit ziemlicher Sicherheit nicht existiert, fühlt sich die Vorstellung, dass etwas verworfen und unappetitlich akzeptiert wird, seltsam relevant an, sobald die Musik ins Spiel kommt. „Ready For The House“ ist ein dichtes und oft beunruhigendes Tier, das die erstickenden Gefühle von Selbstzweifeln, Verleugnung, Krankheit, Selbstbestätigung und Akzeptanz nachahmt, die große Mengen junger Menschen plagen, wenn sie durch zermürbende Perioden der Selbstfindung schleichen.
Geschrieben vor dem Hintergrund von Depressionen und persönlichen Krisen, unter denen die beiden Sänger und Brüder Jake und Stevie Lennox leiden, ist das Ergebnis ein Nebel aus Apathie und Verzerrung, unterbrochen von gelegentlichen Momenten ermutigender Klarheit. Die Eröffnung ist das bedrohliche „What I’ve Learned / What I’m Learning“, ein Rückblick auf die vielen Lektionen, die wir lernen, während wir verzweifelt versuchen, unseren Weg durch unsere Zwanziger zu finden. Von den Brüdern Jake und Stevie gesungen, ist dies der einzige Track mit gemeinsamem Gesang und enttäuscht nicht. „Year Of The Sofa“ ist eine ruhige und lässige Ballade. Diese Nummer ist weicher als der Einführungs-Track der Platte, düster und dennoch elegant von Falsett-Gesängen und klimatischen Instrumentierungen gehalten.
„Mumble Days“ erhebt sich mit wirbelnden Power-Akkorden, eine Gegenüberstellung zu einem Song, der offen die Probleme der Band mit ihrer psychischen Gesundheit anspricht. „Ready For The House“ bietet eine Vielzahl von Klängen, die insgesamt einen soliden amerikanischen Underground-Sound der 90er Jahre bewahren. „INFJ“ bietet jedoch wohlüberlegte Gitarren-Parts und übersteuerte Biegungen, die zu seinem mehrdeutigen Thema passen und auf klassische Rock-Einflüsse hinweisen. Das glückselige, psychedelische Gefühl der 70er Jahre von „Temporary Day“ trägt ebenfalls dazu bei. Zum Abschluss von „Pile“ packen Junk Drawer mehrfarbige Melodien zusammen und führen Sie mit verzerrten Instrumenten und fauler Stimmabgabe über ihre spirituelle Reise.
Während des gesamten Albums erzählt das Quartett eine Menge erschreckender Geschichten, in denen es um psychische Erkrankungen und bessere Tage geht. „Ready For The House“, das von den Brüdern Jack und Stevie Lennox gemeinsam geschrieben wurde, ist ein sehr reales und unberührtes Bild ihrer eigenen Kämpfe und wird durch die kaleidoskopischen Riffs und die ungewöhnliche Gesangsdarbietung perfekt illustriert.