Jennifer Lopez – On The 6

Classic AlbumsPopR&B, VÖ: Juni 1999
JENNIFER LOPEZ erobert die Musikszene mit ihren lateinamerikanischen Aromen und feurigen Hüftschwingungen.

Nachdem Jennifer Lopez 1997 im Film Selena die Hauptrolle spielte – der Film zeigt die Biografie der Sängerin Selena Quintanilla-Pérez – entwickelte sie ein starkes Interesse für die Musikindustrie. Als bereits versierter Hollywood-Filmstar beginnt die 29-jährige Lopez nun zwei Jahre später eine Musikkarriere inmitten vieler Kritiker und Widerstände. Jennifer Lopez‘ Debütalbum „On the 6“ zeigt die schwüle, vielseitige Stimme der Schauspielerin in einer Reihe von Songs, darunter Popballaden, Latin Pop und R&B. Starproduzenten wie Sean „Puffy“ Combs, Trackmasters und Emilio Estefan Jr. verleihen dem Album ihre Expertise und machen „On The 6“ zu einem perfekt polierten und abwechslungsreichen Album, das eine musikalische Mischung enthält, die Lopez selbst als „Latin Soul“ bezeichnet.

Reibungslose Balladen wie „Too Late“, „Should’ve Never“, „Could This Be Love“ und „No Me Ames“, ein Duett mit dem lateinamerikanischen Superstar Marc Anthony, dominieren die erste Hälfte des Albums. Trotz der zahlreichen Musiker, Produzenten und Autoren bleibt Jennifer Lopez jedoch das Individuum, das all diese Genres zu einem akustisch appetitlichen Ganzen zusammenbringt. Und dank ihres stets unternehmerischen und kreativen Geistes schreibt Lopez vier der fünfzehn Tracks des Albums mit. „On The 6“ zeichnet sich jedoch am besten aus, wenn es den verschmelzenden Pop-Ethos aufgreift, wie es auf der Electronic- und Latin-Pop-Fusion von „Waiting For Tonight“ oder der skurrilen Verschmelzung von Bossa Nova-Akzenten und leichten Hip-Hop-Rhythmen bei „Open Off My Love“ zu hören ist.

„Let’s Get Loud“, der südamerikanisch klingende englischsprachige Track auf der Platte, hat einen lustigen und energiegeladenen Sound – gemacht für die großen Tanzflächen dieser Welt. „On The 6“ ist sowohl ein zentraler als auch ein wichtiger Beitrag zur Musik. Dies liegt daran, dass dieses lateinische Phänomen hauptsächlich von männlichen Künstlern wie Ricky Martin, Enrique Iglesias und Marc Anthony dominiert wird. J.Lo ist damit das weibliche Gesicht der lateinamerikanischen Musikdominanz und verkörpert auch ein Gefühl der Hoffnung, dass ein Mädchen aus der Bronx, Tochter von puertoricanischen Einwanderereltern, die Welt im Sturm erobert kann.

8.3