Gewohnt beschwingt starten die Meister in Sachen Zweitverwertung mit ‚ Master And Servat ‚ in die neue Platte ‚ 3 ‚. Eine Version von Depeche Mode in unbekümmerte Eigeninterpretation. Der Albumname ist unoriginell, doch steht er wieder einmal für breitgefächerte Elektro-, Punk- und New Wave Klassiker der 1980er Jahre. Nouvelle Vague ist für alle Neuankömmlinge der bezaubernden Reise, ein Album voller Coverversionen, eine Gelegenheit für Vergleiche und Kontraste, Emotionen, Feinheiten, laden ein zum entdecken und welche Stücke leben die Originale wirklich? Es liegt unabhängig der Qualität, immer eine spürbare Bewunderung in der Luft, wie das französische Duo um die Produzenten Marc Collin und Olivier Libaux alte Lieder, völlig unbeeindruckt Ihrer früheren Erfolge, beispiellos auseinander nehmen und die darin gefundene Füllung komplett in neue Gewänder stecken. Für den Gesang sorgen diesmal meist brasilianische und französische Sängerinnen und bleiben somit eine feste Konstante im Zusammenspiel der beiden Produzenten.
Doch eine spürbare Veränderung lässt sich dann doch recht schnell finden. Das Sound- und Stilspektrum ist wesentlich breiter gefächert als man es bisher gewohnt war. Auch die anhaltende Begeisterung aus dem Bereich Bossa Nova weicht nun einer bunten Palette unterschiedlichster Klangbilder. So folgt nach dem Opener ein anspielendes Klischee auf die Saloons der Westernfilme und Wildwesternromane. Auch die Hintergrundstimmen auf ‚ Blister In The Sun ‚ wurden nicht vernachlässigt und sorgen bereits nach dem zweiten Stück für eine umfangreiche Auswahl unterschiedlichster Erscheinungsformen. Der Beweis folgt mit dem Klassiker ‚ God Save The Queen ‚ der Sex Pistols. Wüste man es nicht, die Erkennung würde sichtlich schwer fallen. Die Tatsache das hier Songs neu interpretiert wurden, die eine ganze Generation prägte, schließt schon fast auf Größenwahn und hingerotzter Majestätsbeleidigung.
Neben den Sex Pistols wurden auch die Talking Heads, Simple Minds, Gary Numan, The Police und Talk Talk neu definiert, Ihre Stücke auseinander genommen und in neuen Atmosphären behutsam mit den eigenen Vorstellungen zusammengesetzt. Dennoch bleibt ‚ 3 ‚ insgesamt unaufgeregt, lockt weniger mit ausgeklügelten Soundarragements und Überraschungsmomenten und empfiehlt sich daher vorzüglich für den kleinen Hörspaß zwischendurch, oder für das Gläschen Wein an einem warmen Sommerabend.
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