Jack Johnson – To The Sea

Rock, VÖ: Mai 2010

Jack Johnson ist erfolgreich. Er stammt aus North Shore in Hawaii, ist Singer-Songwriter, Musiker und was vielleicht so mancher unter uns noch nicht wusste: Jack Johnson gehört auch zu den Filmschaffenden. Und wo könnte man den Musiker mit seinen sonnigen Melodien besser gebrauchen, als in einem Dokumentationsfilm über das Surfen. Immerhin steigt der Ex-Profisurfer selbst leidenschaftlich gerne auf das Brett und zeigte das wieder einmal sehr erfolgreich in seiner ersten Single ‚ You And Your Heart ‚ zum neuen Album ‚ To The Sea ‚. Und auch hier lässt er nichts anbrennen, zupft verträumt an den Saiten, spritzt uns zugleich mit ein wenig warmen Wasser an und rückt dabei sein Ansehen im Pop-Geschäft erfrischend realistisch, zurück in den Vordergrund. Dreizehn neue Stücke sind auf ‚ To The Sea ‚ zu finden, welches mit Hilfe von Merlo Podlewski, Zach Gill und Adam Topol im eigenen, solarbetriebenen Studio von Johnson aufgenommen wurde.

Er selbst meinte nach Abschluss der Aufnahmen: „I guess it’s a reference to a father leading his son to the sea, with the water representing the subconscious. So it’s about trying to go beneath the surface and understand yourself“, und damit hat 35-jährige hinter der schlichten Gitarre, auch gar nicht so Unrecht. Das Meer und Jack Johnson gehören zusammen, wie der morgentliche Kaffee nach dem Aufstehen. Der Einklang in verträumten Pop-Melodien zu dem fröhlichen Lächeln, ist wie das Herumliegen in einer metaphorischen Hängematte. Und damit erwarten den Hörer leichte Rhythmen, eine ausdrucksstarke Authentizität und damit leider auch keine neuen Erlebnisse. Wieder umschwirren uns die Themen auf Ihren endlosen Variationen über die Liebe vergangener Tage, hin zu grassierenden Konsumerismus, mit abschließenden Stop bei Umwelt-Aktivisten und natürlich dem Surfen.

Auch findet sich der Hinweis auf die eigene Verehrung für Jimi Hendrix wieder, allerdings auf eine äußerst entspannte Art und Weise. In früheren Tagen mag es verlockend gewesen sein, doch im Laufe seine bisherigen fünf Alben ist das nicht mehr, als eine bewährte Kunst. Eine Kunst und zugleich ein feiner Trick, um auch weiterhin im Hörer den sehnlichen Wohlfühl-Effekt hervorzurufen. Er hat sich einen Mythos um sich – der einfache Insel Bewohner – gebaut, der den ganzen lieben Tag nichts anderes macht, als Mangos zu essen, auf den Wellen zu reiten, im Baumhaus zu leben und sich um seine Familie zu kümmern. Aber im Grunde will man von Jack Johnson auch gar nichts anderes mehr erwarten. Langjährige Fans werden beruhigt sein, denn auch auf ‚ To The Sea ‚ entschwinden die Gedanken schnell in das mythische Inselparadies, fernab jeglicher Ölpest und anderen vom Menschen verursachten Naturkatastrophen.

7.0