Es ist ein seltener Nervenkitzel, eine Künstlerin wie BRITTNEY PARKS zu hören, die in so kurzer Zeit Sprünge und Grenzen in ihrer Arbeit macht, und mitzuverfolgen, wie ihre Erkundungen tiefer und seltsamer werden.
In gewisser Weise unterstreicht das nackte Bild der Künstlerin auf dem Cover ihre Kunstfertigkeit; Ein Mikrofon, ein Stift und ein Notizblock gehören ebenso zu ihr wie ihre angehobene Geige. Parks’ Streicher durchschneiden und springen durch die Rhythmen und werden manchmal hypnotisch gezupft, wodurch das Album von jeder anderen Aufnahme unterschieden wird, die lose als R&B eingestuft werden kann. Eine bezaubernde, gleichnamige Debüt-EP ging 2017 voraus und zeigte hier bereits ihren einzigartig verzierten Musikstil, inspiriert vom Geigenspiel und dem elektronischem R&B. 2018 vertiefte sie ihre Erfahrung mit „Sink“. Jetzt verfestigt sie ihre Regierungszeit mit dem Album „Athena“, auf dem Sudan Archives immer wieder neue Maßstäbe setzt, auch wenn sie einige ihrer bis dato poliertesten und kraftvollsten Musikstücke kreiert.
In gewisser Hinsicht ist „Athena“ ein relativ leicht zugängliches Werk. Mit weniger Verzerrungen und einer mehr im Vordergrund agierenden Stimme, entzieht sie diese nun dem bis dato verhüllenden elektrischen Nebel. Das seltsame Leuchten ihrer geschichteten Gesänge bleibt jedoch erhalten und setzt sie geschickt in ihre charakteristische Klanglandschaft ein, die sie mit ihren unverwechselbar komplexen Violinlinien definiert. Beispielhaft für jedes Element ist das bekannte „Glorious“, auf dem ihre spiralförmigen Geigen in eine Textur miteinander verwoben werden, die sowohl bezaubernd als auch täuschend leicht zu bewegen sind. Ihr Gespür für Rhythmus ist unbestreitbar, und der Rapper D-Eight bildet den perfekten Kontrast zu ihrer hypnotischen Darstellung ihrer Verse.
Die Beats sind durchweg knackig und werden von hauchdünnen Streichern und eleganten Synthesizern untermauert. Es finden sich auf dem gesamten Album vertraute Pop-Song-Strukturen, vereint mit ihrem einzigartigen Stil. Eine Mischung von der jeder ambitionierter Popkünstler meist nur träumen kann. „Athena“ ist nicht nur ein Album zum Anhören, es ist auch zum Erleben. Während dies wohl für die gesamte Musik gilt, ist dieses Album mit tief strukturierten Klanglandschaften gefüllt, die sich zeitgemäß als auch futuristisch anfühlen…
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