Da haben sich die Herren von MSTRKRFT aber mal kräftig Zeit gelassen. Jesse F. Keeler, den viele als Bassisten des ehemaligen Dance Punk Duos Death From Above 1979 kennen und Al-P aka Alex Puodziukas, der ebenfalls aus Kanada stammt und neben dem Produzententum auch als Aufnahmetechniker tätig ist. Beide kommen Sie aus Kanada und konnten mit Ihrem gemeinsamen Debüt ‚ The Looks ‚ für die unterschiedlichsten Reaktionen sorgen. Die einen waren begeistert von den eigenen Werken des Duos, die Anderen befanden die Platte für zu steril und anonym. Natürlich, kannte man MSTRKRFT in erster Linie durch die hervorragenden Remixe einzelner Stücke von Bands wie Wolfmother, Gossip, Bloc Party, John Legend, Yeah Yeah Yeahs und viele mehr. Das zwischenzeitlich Platz für eigene Songs geschaffen wurde, ist so gesehen erstaunlich und im Nachhinein ein wenig enttäuschend. Schließlich ist der Fan von dem kanadischen Duo mehr gewohnt, als nur ein paar hingeschmierte fünf Minuten Songs. Acht an der Zahl waren es damals, heute wurden daraus elf. Die Platte erschien über Universal und wurde selbstverständlich von MSTRKRFT produziert.
Das sind die Fakten. Über was sich diesmal aber auch nicht mehr streiten lässt, ist die enttäuschende Qualität auf ‚ Fist Of God ‚. Es fehlt kurz gesagt an allen Ecken und Enden. Es fehlt die Inspiration, die überraschenden Zusammenstöße verschiedener Handlungsstränge, die Atmosphäre und das Energische. Es fehlen viele solcher Eigenschaften, die auch einzelne Momente nicht aufwerten können. Immerhin fegt über die gesamte Platte ein Hauch von Genre Überschreitungen, das Ablassen gegenwärtiger Vocoder verbessert auf den ersten Blick das Aussehen und wirkt formell unberührt. Dennoch wären ein paar verirrte Melodien und Arrangements nicht falsch gewesen. Es hätte dem Album mehr Tiefe verlieren, mehr Charakter und mehr Elektro-Punk-Visionen im Stile von ‚ Bounce ‚ featuring N.O.R.E. & Isis. Achja, fast hätte man es vergessen. Die unzähligen „featurings“ am Ende der Songs. Es erinnert an die letzte Platte von Simian Mobile Disco mit dem Unterschied, das dort die Selbstbeherrschung und die Gelassenheit in schwierigen Situationen gehalten werden kann.
Bei MSTRKRFT gibt es dagegen zwei entscheidende Faktoren, die ‚ Fist Of God ‚ in Ihrem Ursprung beherrschen: Sex und Alkohol. Es zieht einen unaufhörlich in die unteren Regionen, dort wo es dunkel und schmutzig ist. Kaliber wie diese beiden Herrschaften hätten darauf verzichten können. Doch nun sind die Songs fertig und die Platte in den Läden. Leider griff auch John Legend mit seinem Beitrag zu ‚ Heartbreaker ‚ mit offener Hand in die verstopfte Schlüssel. Was daraufhin folgt ist der muntere Gebrauch sämtlicher Kraftausdrücke. Schlussendlich bleiben es elf Stücke mit dem Hang zum Ehrgeiz und der Hoffnung auf Anerkennung. An dieser Stelle hätte man noch einen Funken Mitleid verspüren können, doch mit dem Song ‚ Word Up ‚ und der Kollaboration mit Ghostface wurde das Maß überschritten. Belanglos, langweilig und fast schon peinlich das fertige Ergebniss. Hier wurde wohl rein auf den Namen gesetzt. Schade.
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