ANYWAYS, LIFE’S GREAT… ist ein solider Start für GLORILLA, mit einer EP voller Introspektion, Krachern und tagelang zitierfähiger Texte. Diese EP kann es mit jedem aktuellen Projekt einer Rapperin aufnehmen.
Nike hat GloRilla vielleicht gefeuert, weil sie Videos gepostet hat, in denen sie mit ihrer besten Freundin zu Beyoncé geht, aber wo die Sportmarke ein Ärgernis sah, sahen Millionen andere einen Star. Der unverschämte Optimismus, der nötig ist, um eine Einzelhandelsumstellung in ein virtuelles Konzert zu verwandeln, ist nur ein Teil dessen, was die 22-jährige Rapperin so verlockend macht. Glo wuchs in Memphis auf und war ein Chormädchen, das mit rauflustigen Kindern in ihrer Nachbarschaft Unfug anstellte. Direkt nach der Crunk-Hymne „F.N.F. (Let’s Go)“ und dem von Cardi B unterstützten Schlag in die Kehle „Tomorrow 2“ verwandelt die Schutzpatronin frischgebackener Single-Frauen und Aufwiegler auf ihrer Debüt-EP Zitronen in Keulen und Goldketten.
Ihre Debüt-EP „Anyways, Life’s Great…“ macht deutlich, dass sie eine der aufregendsten neuen Rapperinnen aller Geschlechter ist, obwohl die EP nicht immer die hochtrabenden Versprechen ihrer Hit-Singles erfüllt. Doch selbst an seinen Tiefpunkten zeigt „Anyways, Life’s Great…“ ein aufmerksames Ohr für Memphis-Beats und bietet Einblicke in den Superstar, der sie vielleicht bald wird. GloRilla beginnt die EP mit einem Gespräch über Ungewissheit und ihren Lebenszweck, aber selbst bei Zweifeln ist sie direkt, egal ob sie über Einflussjäger oder eine vergangene Abtreibung spricht. Der Track „No More Love“ hat einen verschwommenen Beat von ATL Jacob, während GloRilla’s Flow durch die sedierten Melodien wie ein G5 durch bauschige weiße Wolken schneidet.
Das von Acleff und Macaroni Toni produzierte „Unh Unh“ ist in puncto Schwung und Wiederholung Cardi B’s „Up“ ähnlich. Der elastische Bass schreit geradezu danach, aus den Lautsprechern des Veranstaltungsortes zu explodieren, und ihre Stimme hier ist eher ein kraftvolles Bellen. Der Refrain beginnt mit einer Warnung: „They don’t wanna see no gangster bitches win / Well, the industry done fucking up lettin‘ these gangster bitches in / They say my fifteen minutes up, I’m only fifteen minutes in.“ „Get That Money“ sampelt den 2002 von Project Pat, einer Koryphäe aus North Memphis, zu Schlägereien angestifteten Song „Shut Ya Mouth, Bitch“ und Glo macht daraus ein Buch mit Grundsätzen, wie man dafür sorgen kann, dass Männer nichts umsonst bekommen.
GloRilla’s Musik ist auf eine Art hart, wie die Musik ihrer männlichen Zeitgenossen hart ist, ohne ihre Weiblichkeit zu opfern oder vor der Perspektive einer Frau zurückzuschrecken. Es ist, wie sie im Refrain von „Unh Unh“ sagt: Hater denken vielleicht, ihre 15 Minuten Ruhm seien vorbei, aber sie fängt gerade erst an.
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