MOTHER NATURE von ANGÉLIQUE KIDJO ist weder unerschütterlich positiv noch fatalistisch in Bezug auf die Zukunft. Stattdessen schwingt es unterschiedlich stark zwischen den beiden Polen hin und her.
Der rote Faden von Anfang bis Ende ist die Energie von Angélique Kidjo, die in einer Stimme durchscheint, die niemals an Kraft oder Beweglichkeit zu verlieren scheint. Als Künstlerin ist sie nach wie vor einfach großartig und ihre Großzügigkeit, neue Künstler ins Rampenlicht zu bringen, ist absolut erfreulich. So wirkten hier unter anderem Yemi Alade, Blue Lab Beats, Burna Boy, Ghetto Boy, EARTHGANG, Salif Keita, Lionel Loueke, -M-, Mr Eazi, Sampa The Great, Shungudzo und Zeynab mit. Bei Kidjo ging es schon immer um Inklusivität, sei es in ihren panafrikanischen Songs oder mit zahlreichen Kollaborateuren, darunter Philip Glass und Anggun aus Indonesien, oder in ihren letzten beiden Alben – ihrer Überarbeitung von Talking Heads‘ „Remain in Light“ im Jahr 2018 und „Celia“ ein Jahr später, eine Hommage an die verstorbene Salsa-Diva Celia Cruz.
Auf „Mother Nature“ kehrt sie nach Hause zurück und arbeitet mit einer Reihe junger Talente an einem ausgelassenen Album mit zeitgenössischem R&B und Hip Hop, aber mit traditionellen Aromen. Jeder dieser Gäste bringt einen frischen Ansatz mit, der dazu beiträgt, den Reichtum von Kidjo’s kontinuierlich goldener Stimme und das Gewicht ihrer Botschaften auszugleichen und zu einer temperamentvollen und unerschütterlichen kollektiven Reaktion auf entmutigende Umstände beizutragen. „Fired Up“ zeigt Kidjo genau in diesem Zustand, eine Kraft, mit der man rechnen muss, neben besonnenen Features: jazzige Elektronik von London’s Blue Lab Beats, dazu sanfter Gesang von Accra’s Ghetto Boy. „Meant for Me“ zeigt Kidjo, wie sie die Schönheit aller Arten menschlicher Vielfalt mit Hilfe von Shungudzo’s Hintergrundgesängen gegen eine kraftvolle Pop-Klanglandschaft anpreist.
Auf „Free & Equal“ ruft Sampa the Great zum Handeln auf: „Africa, the motherland / Rise!“ Mr. Eazi gesellt sich zu Kidjo und Salif Keita in einem Liebeslied auf „Africa, One of a Kind“. Der aktuelle Superstar Burna Boy ist in der Ode an die mitfühlende Selbstfürsorge in dem fröhlichen, Dancehall-gefärbten „Do Yourself“ zu hören. „Flying High“ ist ein süßes und einfaches Finale, das Kidjo’s Grundüberzeugung noch einmal zum Ausdruck bringt: „One love, one life, and one world / We have to live together.“ Auf „Mother Nature“ liefert Kidjo nicht nur ein ansteckendes, tanzbares transkontinentales Schaufenster für den musikalischen Einfluss des afrikanischen Kontinents auf globale Traditionen, sondern proklamiert ihn nachdrücklich als Hauptmotor für die Zukunft des Pop.
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