Great Lake Swimmers – A Forest Of Arms

FolkRock, VÖ: April 2015

Tony Dekker der Great Lake Swimmers klingt oft mürrisch, wie eine schroffe Felswand. Die Instrumentierungen sehen dagegen meist wie eine große Leinwand aus. Episch und groß türmen sich diese vor uns auf und nicht selten vergessen wir dabei, dass die primären Instrumente eigentlich allesamt akustisch sind: Gitarre, Mandoline, Banjo und Geige. Ihre neue Platte ‚ A Forest Of Arms ‚ wurde im Laufe mehrerer Monate an den unterschiedlichsten Orten aufgenommen. Einer der einzigartigen und ungewöhnlichen Orte, an denen die Aufnahmen stattfanden, waren die Höhlen und Kavernen von Tyendinaga in Ontario, Kanada.

Aufgenommen wurden die Songs letztlich von ihrem langjährigen Live-Soundmann Justin Shane Nace und von Howie Beck (Feist) abgemischt. Mit ‚ Zero In The City ‚ gab es Anfang des Jahres einen ersten Vorboten und dieser besticht auch zwischen den neuen Songs mit seiner aufbrandenden Rhythmusgruppe, der rasiermesserscharfen Geige, sowie dem aufblühenden Banjo und der Gitarre. Es ist ohne jeden Zweifel einer der dynamischten Songs Ihrer bisherigen Karriere. “I’m in someone else’s shoes”, singt Dekker in ‚ A Bird Flew in the House ‚ und lässt zwei Songs später die Zeilen folgen: „I can’t help staring at my shoes / I must have someone else’s blues”. Auch der Track ist eine weitere hymnische Genialität.

Die ruhigen Seiten der Band kommen natürlich auch nicht zu kurz und gefallen am Besten im Stück ‚ I Was a Wayward Pastel Bay ‚ mit einem sanften Piano und leicht nässelnden Gesängen. Organisch, schnörkellose Rhythmen und betörende Melodien graben sich tief in die Baumwurzeln und erschaffen dort einen Sound, der auch uns noch auf vielen musikalischen Reisen begleiten wird.

8.7