Girls In Hawaii – Plan Your Escape

Indie Rock, VÖ: Februar 2008

So wirklich überzeugen wollten uns die Girls Ende März diesen Jahres wohl nicht. ‚ From Here To There ‚ konnte dennoch und besonders durch seine Ausgeglichenheit überzeugen und wieder einmal mehr beweisen, das der Schritt in Richtung Belgien nicht immer erst der Letzte sein muss um ansprechende und wohlklingende Musik zu entdecken. In Belgien erschien das Werk 2005 und somit fast zur selben Zeit wie die zweite Platte ‚ Blow ‚ von Ghinzu. Musikalisch verbindet die beiden Gruppen jedoch wenig. Gehen Ghinzu mehr die alternative Rockrichtung mit Piano und ausufernden Melodien, könnte man bei Girls In Hawaii erstmal an den Klang der Beach Boys denken. Tropische Temperaturen, warme Sandstrände und eine strahlende Sonne im kühlen Nass. Doch was man von Ihnen präsentiert bekommt, ist im Grunde das genaue Gegenteil davon. Ihr Bandname gehört somit nicht zum guten Ton und führt den potentiellen Hörer in die falsche Richtung.

Ihr Sound orientiert sich an dem langsamen Tempo von Dust In The Wind aus Kansas und in einigen anderen Songs spielen Sie mit den schnellebigen Gitarren von den Editors aus England. Der Sound der Belgier ist unglaublich vielschichtig und eine deutliche Weiterentwicklung zu Ihrem Debütalbum. Die Verbesserungen sind in jedem Winkel spürbar nahe und beginnen mit dem Opener ‚ The Farm Will End Up In Fire ‚. Ironischerweiße gehört dieses Stück zu den leichteren Songs auf dem Album. Ein schwankender Gesang erinnern an einen hellen Song von Interpol. Beruhigend, aufbrausend nach etwa drei Minuten in denen die Gitarren das Heft in die Hand nehmen und dem Titel alle Ehre machen. ‚ Bored ‚ gehört zu den besten Songs auf ‚ Plan Your Escape ‚. Die Gitarren klingen wie die aus einem gewöhnlichen Rocksong, aber die mürrische Stimme mit der seltenen Erhöhung Ihres Volumens kreiert eine phantastische Einzigartigkeit.

Der nächste Track könnte dagegen so manchen überraschen, denn ‚ Shadow Of Times ‚ ist definitiv kein gewöhnlicher Indie-Pop-Song. Hier gelangt man über eine akustische Kommisionierung zu leichten Gitarren die sanft über den düsteren Kansas-Staub hinweg säuseln. Zwar fehlt auch bei ‚ Plan Your Escape ‚ die kompakte Geschlossenheit, da sich immer wieder Stücke wie das gewöhnliche ‚ Summer Storm ‚ einschleichen, aber die Kombination überspringt melodische Defizite mit einem anspruchsvollen Inhalt und einer brillanten Wiedergabequalität, die man sich mit Sicherheit noch die nächsten Jahre anhören wird.

9.5