Große Worte wurden dort von Darwin Deez im Vorfeld über die Facebook Leser geschüttet: „This is definitely the best music I’ve made in my seventeen years of composing and I’m ready and excited to share it with the world now. The time is now, my brothers and sisters. The time is most definitely now.“ Drei Jahre nach dem erfolgreichen und gleichnamigen Debütalbum, welches ohne Zweifel einprägende Hits wie ‚ Constellations ‚, ‚ Radar Detector ‚ oder ‚ Up In the Clouds ‚ hervorbrachte, meldet sich der US-Amerikaner Darwin Smith mit neuem Material zurück. ‚ Songs For The Imaginative People“ wurde in kompletter Eigenregie in Asheville, North Carolina aufgenommen und produziert. Als Mixer stand der Londoner Charlie Andrew (Alt-J, Eugene McGuiness) zur Seite. Zehn Songs, von denen gleich das eröffnende Stück ‚ Human ‚ leichte Krämpfe in den Beinen auslösen dürfte.
Ein passendes Taktgefühl zu finden gestaltet sich in diesen Minuten äußerst kompliziert und so ist es wohl besser, während dem ersten Durchlauf direkt zum zweiten Track ‚ You Can’t Be My Girl ‚ zu hüpfen. Yeah! Im typischen deez’schen Soundgewand spazieren wir in phasenweiser Verträumtheit durch lyrische Tiefgründigkeit und angenehmer Verspieltheit. Mit Zeilen wie, „I think I love you, how horrible“, „your sneering Gorbachev“ und „I am sober as a marble“, zeigt Deez was gelegentlich passieren kann, wenn er nicht gegen seine eigenen Melodien ankämpft, sondern einfach mit Ihnen arbeitet. In ‚ No Love ‚ kombiniert der Mann aus New York wunderschön entschwebende Klänge zu kratzigen Gitarren-Riffs. Und diese werden im folgenden Stück ‚ Good To Lose ‚ noch ein wenig chaotischer, wenn dazu eine unterdrückte Seele in Gefangenschaft ruft: „I’m free to be/ asleep ‚til three/ I let my laundry/ pile up on me.“
Irgendwie verlockend – aber auf Dauer trotzdem ziemlich anstrengend. Aber passt gut ins Gesamtbild, denn die wirklich sonnigen und schönen Poplieder aus der letzten Platte gibt es bei ‚ Songs For Imaginative People ‚ nicht. Darwin Deez scheint am Ende auch ein wenig Opfer der zweiten Platte geworden zu sein. Zwar gibt es oberflächlich gesehen vieles, was man einfach lieben muss. Seien es die baufälligen Synthies zu den verschrobenen Melodien, der unschuldige Pop-Sound oder die durchgehend heitere Atmosphäre – alles wunderbar, doch in der Tiefe akzeptiert der New Yorker nur sehr wenig Veränderungen. Und so ist ‚ Songs For Imaginative People ‚ letztlich einn irgendwie müdes Gesamtwerk geworden, gespickt mit selbstbewussten Macken und süßen Liebenswertigkeiten – die aber in der heutigen Zeit nicht mehr für eine flächendeckende Überzeugung ausreichen.
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