OUT COLD
Invasion Of Love

GENRE: Synth Pop KLANGSTART: September 2013


Out Cold hat auf seinem neuen Solopfad einen Sound aus Electronic-Pop mit Elementen aus Soul und Motown aufgegriffen, den er geschickt mit analogen Synthie-Klängen und Drum Machines kombiniert. Das eröffnende Stück ‚ All I Want ‚ zeigt uns dann auch den thematischen Schwerpunkt im neuen Album ‚ Invasion Of Love ‚: es geht darin konsequent um Sex und Begierde – auch deshalb sieht man im dazugehörigen Videoclip eine Vielzahl nackter Models durch die Bilder wandeln. “The album is mostly about embracing relationships and love, with a longing that’s now tinged with reality, of being gay and singing from that perspective.” Im Vergleich zu früheren Werken Aldreds wirkt das neue Material intimer, verspielt, ehrlich, offen und romantischer. ‚ Invasion Of Love ‚ macht auch süchtig, wenn die klimpernden Gitarren durch den Electro-Pop durchschimmern, wenn die metaphorischen Anspielungen die grundlegendsten menschlichen Wünsche im Stück ‚ Fingers Through The Glass ‚ an die Oberfläche blubbern und wir Simon Aldred, seines Zeichens Frontmann von Cherry Ghost, dabei beobachten können, wie er mit viel Liebe zum Detail und reichlicher Experimentierfreude die Zugänglichkeiten des Pop für seine eigenen Zwecke erweitert.

Verblüffend bleibt hier eigentlich nur, wie ungewöhnlich zurückhaltend Aldred seine Stärken in der Instrumentierung ausspielt. Vermutlich lagen die Gründe im Songwriting, welches unglaublich konzentriert und hochwertig mit stechenden Fokus beispielsweise in Zeilen wie, „Hold me in the half light/ Kiss me on the kerb/ Hang me out to dry“, eintaucht, während dazu der Chorus in ‚ Synchronised ‚ absolut verführerisch vorwärts treibt: “Used to be we could dance toe to toe, hypnotised/ Can’t you see, it could be paradise, you and I synchronised…” Aldred erzählt selbst über sein Album: „The album is mostly about embracing relationships and love, with a longing that’s now tinged with reality, of being gay and singing from that perspective.” Und daran hält sich der Mann äußerst konsequent. Als wäre es seine Gott-gegebene Bestimmung. Zyniker könnten jetzt seine musikalischen Metamorphosen als ein Akt des Opportunismus betrachten.

Aber glücklicherweise wird im Angesicht von ‚ Invasion Of Love ‚ der Zynismus schnell wieder abklingen. ‚ My Cruel Heart ‚ ist so süß und lieblich – es könnte aus der Feder von Curtis Mayfield stammen. ‚ Murder Black Corvette ‚ tänzelt dagegen mit vielfältigen Stilen durch enorme Eleganz und ‚ Progress ‚ mit seinen launischen Gitarren und wunderschönen Harfen ist alleine schon das Geld für die Platte wert. Insgesamt bekommen wir dazu noch einen Flickenteppich aus 80er Disco Einflüssen, anspruchsvolle Hip-Hop-Drum-Samples und eine ästhetisch Chillwave Produktion vorgesetzt. Sehr zu empfehlen.

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