Gabrielle Aplin – English Rain

Pop, VÖ: Mai 2013
Mit nur wenigen Pannen ist ENGLISH RAIN von GABRIELLE APLIN definitiv überdurchschnittlich und ein fantastisches Debütalbum.

Es ist wie ein warmer Regenschauer, der uns im eröffnenden Stück „Panic Cord“ auf den Körper prasselt und daraus einen modernen und gleichzeitig zeitlosen Anspruch für unseren Geist kreiert, der als frische Brise und mit hübscher Stimme über hauchdünne akustische Gitarren und reduzierte Arrangements spaziert. Schon im Alter von 14 Jahren schrieb Gabrielle Aplin mit ihren ersten eigenen Song; mit 17 dann den Titeltrack ihrer Debüt-EP. Und schließlich gründete sie noch mit Never Fade Records ihr eigenes kleines Label. „Keep On Walking“ ist wunderbar treibend und mitreißend durch die begleitenden Chöre. Im dritten Stück „Please Don’t Say You Love You“ wird Gabrielle von einem unaufdringlichen Klavier begleitet und gestaltet sich wie die meisten Songs auf „English Rain“, nämlich eingängig und absolut Radio-freundlich. Es gibt deutliche Ähnlichkeit zu Amy Macdonald, vor allem in einigen ihrer stimmlichen Ausdrucksweisen im Song „Home“ und man findet sogar eine Anspielung auf Elena Tonra von Daughter.

„Ich habe jetzt monatelang an diesem Album gearbeitet – vom Songwriting, über die Aufnahmen bis hin zum Artwork. Ich bin so aufgeregt, dass die Leute es nun endlich zu hören bekommen“, so die britische Singer/ Songwriterin, die uns in Ihrem Track „Salvation“ einen bemerkenswerten Höhepunkt präsentiert. Die Violine und andere Instrumente erzeugen ungeheure Spannung, steigern sich immer höher und höher, begleiten Gabrielle bis zum letzten Klang aus Ihrem Munde und plötzlich fallen die Noten ab und offenbaren weshalb Gabrielle in den letzten Wochen und Monaten so begehrenswert erschien. In „English Rain“ erleben wir eine Künstlerin die genau weiß was zu tun ist. Die traditionellen Strukturen eines Songs vermengt sie mit genügend Haken und Variationen um letztlich für den Zuhörer interessant zu bleiben. Manchmal gibt es die bereits angesprochenen Geigen, Klaviere und Backing Vocals zu schönen instrumentalen Kompositionen als wohl dosierte Gegenstücke.

Im Angesicht des jungen Alters (sie ist gerade 20 geworden) finden wir in „English Rain“ reife, liebevolle und gut arrangierte Songs, denen letztlich nur ein wenig die eigene Schüchternheit im Wege stand, um noch größeres und leidenschaftlicheres zu vollbringen.

7.6