In gewisser Weise hat MIRACLE üppiges Laub vom feierlichem Klang abgeworfen, der sein vorheriges Album definierte. FRANCIS LUNG ist jedoch dem melodischen Songwriting-Ansatz von A Dream is U treu geblieben.
Aufgenommen zwischen dem ländlichen Wales und dem Heimstudio von Francis Lung in Manchester, ist „Miracle“ nachdenklich und zutiefst persönlich, wie es klassische Singer/Songwriter-Alben oft sind. Wie Rhodes und Rundgren geht Lung hier die Ein-Mann-Band-Route und spielt und singt jeden Teil des Albums selbst – abgesehen von den Streichern, die von Arrangeur Robin Koob zur Verfügung gestellt werden. Die Highlights reichen von druckvollen Gitarren- und Piano-Pop-Perlen wie „Bad Hair Day“ und „The Let Down“ bis hin zu eleganten Balladen, wie dem exzellenten „Blondes Have More Fun“. Doch in dieser zerbrechlichen Hülle der Selbstbeobachtung verbirgt sich eine Reihe von Kompositionen, die mit freudiger Energie atmen.
Das Album hat einen kathartischen Charakter, da Lung eine Alternative zu seinen inneren Dämonen findet, indem er die filmische, traumhafte Qualität seiner früheren Musik, sowohl solo als auch als Mitglied von WU LYF, mit einem klassischen Stil des Pop-Songwritings verbindet. Tatsächlich ist „Miracle“ den Fab Four zu großem Dank verpflichtet, vollgepackt mit melodisch-quirligen Popsongs, die von Melancholie durchdrungen sind, sobald man anfängt, sich in Lung’s Texten zu vertiefen, die angenehm witzig sind. Auf „Blondes Have More Fun“ singt er davon, dass er, „spending all my time indoors, listening to The Cure, like it really is a cure.“ Eklektisch und referentiell ist das Album ein ausgesprochen persönliches Statement. Mit seinen wechselnden Stimmungen und intimen Texten zeigt es jemanden, der nicht zögert, sich zu öffnen.
Der Titelsong spricht von unschuldiger Hoffnung auf Glück: „I don’t believe in miracles / but I believe that something’s going to happen pretty soon, / not because I want it to but because it has to.“ Unabhängig vom Album wird angenommen, dass ein Wunder einen übernatürlichen Ursprung hat. Obwohl dies höchstwahrscheinlich der Fall ist, erinnert der Name der Platte, der auf die Jacke des Künstlers gestickt ist, daran, dass es auch um den Wunsch eines Menschen geht, etwas zu bewegen. Francis Lung erfindet das Rad hier nicht neu, aber er weiß, was er kann; „Miracle“ ist eine gekonnt gemachte Platte, die nach innen blickend, Fragen der Einsamkeit, des Drogenmissbrauchs und der psychischen Gesundheit thematisiert.