Es gibt nur drei Musiker auf dem zweiten Soloalbum der britischen Songschreiberin und Multiinstrumentalisten Olivia Chaney: Produzent Thomas Bartlett, Geiger Jordan Hunt und Chaney selbst (an Piano, Orgel, Gitarre und Harmonium). Das ist weniger als bei ihrem Debüt „The Longest River“ aus dem Jahr 2015. Zugleich markiert es einen Wechsel zurück zu ihrem Solo-Sound nach „Queen of Hearts“ als Offa Rex im Jahr 2017, bei der Chaney britische Folk-Revival-Songs mit den Decemberists als ihrer Begleitband neu interpretierte.
Auf „Shelter“ hören wir eine unkompliziertere Angelegenheit, mit weniger Augenmerk auf traditionelle Volkslieder (es gibt zwei, und beide sind entzückend, ebenso wie die fesselnde Neufassung des von Tex Ritter geschriebenen Songs „Long Time Gone“) und mehr eine engere Fokussierung auf langsam brennende Originale der Blue-Ära mit Joni Mitchell und der frühen Kate Bush. Chaney’s Songs vermeiden lineare Folk-Erzählungen zugunsten einer impressionistischeren und poetischeren Herangehensweise, aber es gibt eine übergreifende Strömung, die sich gemütlich durch Shelter’s neue Songs treiben lassen.
Chaney bewegt sich mit Leichtigkeit von beinahe opernhafter Orientierung zu zeitgenössisch und lässig klingenden Melodien, die gemeinsam mit ihrer robusten Stimme geschickt zwischen den sich kreuzenden Wegen der Verwundbarkeit und der rohen Kraft wandeln.
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